Erklärung zur gestrigen Aufsichtsratssitzung der DB AG

Die Arbeitnehmervertretern der EVG im Aufsichtsrat widersprechen der Darstellung der Deutschen Bahn, wonach der Aufsichtsrat in seiner gestrigen Sitzung "grünes Licht für die grundlegende Erneuerung der Eisenbahn in Deutschland" gegeben habe. "Das ist so nicht richtig", erklärte Alexander Kirchner, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates und Vorsitzender der EVG.

 

Die Arbeitnehmervertretern der EVG im Aufsichtsrat widersprechen der Darstellung der Deutschen Bahn, wonach der Aufsichtsrat in seiner gestrigen Sitzung "grünes Licht für die grundlegende Erneuerung der Eisenbahn in Deutschland" gegeben habe. "Das ist so nicht richtig", erklärte Alexander Kirchner, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates und Vorsitzender der EVG.

In der langen und kontrovers-kritischen Diskussion um Aufsichtsrat sei vielmehr deutlich geworden, dass es für die Geschäftsfelder "DB Schenker Rail", "DB Regio" und "DB Dienstleistungen", aber auch für die Produktionsbereich "Fahrzeuginstandhaltung und Werke", an einer langfristigen Strategie fehle, die nachvollziehbar deutlich macht, "wohin die Reise gehe". Insbesondere seien die Auswirkungen auf Zukunftsfähigkeit der Bahn und auf die Beschäftigung der Mitarbeiter aus Sicht der EVG unzureichend dargestellt worden.

"Dieser Auffassung der EVG hat sich letztlich der gesamte Aufsichtsrat angeschlossen", machte Kirchner deutlich. In der Folge sei der Vorstand beauftragt worden, für jeden der genannten Bereich eine bis ins Jahr 2030 reichende Strategie zu entwickeln. Die konkreten Maßnahmen, die hierzu erforderlich sind, sollen vom Vorstand der DB AG im Laufe des nächsten Jahres entwickelt werden. Das Ganze obliege dann dem Zustimmungsvorbehalt des Aufsichtsrates, machte Kirchner deutlich.

Die Arbeitnehmervertreter der EVG im Aufsichtsrat der DB AG forderten den Vorstand der Deutschen Bahn deshalb auf, diese Aussage umgehend zu korrigieren. "Zum Projekt "Zukunft Bahn" gab es im Aufsichtsrat keine Beschlussfassung, es wurde lediglich der augenblickliche Status zur Kenntnis genommen", so Alexander Kirchner.

"Alle Maßnahmen, die zu einer Verbesserung der Pünktlichkeit und Qualität der Deutschen Bahn beitragen, werden von uns hingegen mitgetragen, sofern bei der Umsetzung bestehende Sozial - und Tarifstandards nicht in Frage gestellt werden", machte Kirchner deutlich.