Teile Deutschlands wurden von schweren Unwettern und Hochwasser heimgesucht. Wir wissen von ersten Kolleg*innen, die betroffen sind. Solidarität ist einer unserer höchsten Werte und das zeigt sich vor allem in schwierigen Situationen. Dann helfen wir einander. Schnell und unbürokratisch.
So wie wir Eisenbahner*innen sind.
Auch du kannst helfen - mit einer Spende auf das folgende Konto:
Stiftung Eisenbahn-Waisenhort | IBAN: DE98 3606 0591 0207 0807 08
BIC: GENODED1SPE | Sparda-Bank West eG | Verwendungszweck: Hochwasser
Schon jetzt sagen wir: Danke!
Eine gemeinsame Aktion von Deutsche Bahn, DB Konzernbetriebsrat, DEVK, EVG, Fonds soziale Sicherung und Stiftungsfamilie BSW & EWH
Update 24.07.2021 - Die EVG-Familie hält zusammen - das ist die gute Nachricht nach der Hochwasserkatastrophe in Teilen Deutschlands. Schon eine Woche nach dem Start der gemeinsamen Spendenaktion sind mehrere hunderttausend Euro zusammengekommen. Wir sagen: DANKE. Jeder Euro hilft in dieser schweren Situation. Übrigens: jeder Spenden-Euro wird von der DB AG verdoppelt!
Eine Woche nach den schweren Unwettern und der Hochwassernacht zeigt sich in den betroffenen Landstrichen ein Bild der Verwüstung. Auch viele EVG-Kolleginnen und -Kollegen sind betroffen. Sei es, weil ihre Häuser und Wohnungen stark beschädigt sind. Sei es, weil ihre Arbeitsplätze faktisch nicht vorhanden sind. In der Eifel existieren ganze Linien nicht mehr. „Die Ahrtalbahn ist komplett weg, einfach weg!“ sagt Jürgen Lenz, Betriebsrat DB Regio NRW. Das Zentralstellwerk Hagen Hbf wurde ebenfalls von der in Bahnhofsnähe fließenden Volme überflutet und viel aus. Züge blieben stehen. Strecken waren und sind blockiert. Die Güterwagen-Instandsetzung in Hagen war nicht arbeitsfähig.
600 Kilometer Schienenstrecke, 80 Bahnhöfe, zahlreiche Brücken sind zerstört. Allein bei der Infrastruktur in NRW und Rheinland-Pfalz rechnet die DB AG derzeit mit einem Schaden von 1,3 Milliarden Euro. Auch Bayern ist betroffen: Aktuell fährt die Berchtesgadener Landbahn nur die Hälfte der Strecke. 17 Kilometer Gleise sind unbefahrbar, weil unterspült, ausgespült und Fundamente für Oberleitungsmasten gekippt sind.
Was uns aber außer den Horrormeldungen auch erreicht, sind die vielen Momente gelebter Hilfsbereitschaft und des Zusammenhalts - zwei Eigenschaften, die die große Familie der Bahner*innen, Busfahrer*innen - unabhängig vom Mitgliedsausweis der Gewerkschaft, ausmachen. Wir nennen es: SOLIDARITÄT! Kolleginnen und Kollegen der gesamten EVG-Familie; von Bus-, Speditions-, oder Eisenbahnunternehmen im gesamten Organisationsgebiet - egal aus welchen Bereichen sie kommen - fühlen mit und helfen spontan.
Auch aus dem Ausland haben uns erste Solidaritätsbekundungen erreicht. „Es ist schrecklich für uns, von den Verlusten in Deinem Land zu hören“, schreibt Salvatore Pellecchia, Vorsitzender der italienischen Eisenbahnergewerkschaft Federazioni Italiana Trasporti - FIT-CISL in einem Brief an den EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel. „Lass mich Dir das Beileid der gesamten FIT-CISL Deinem Land und der Branche aussprechen. FIT CISL ist mit Gedanken und Gebeten bei Euch und bietet Euch ihre Hilfe an.“ Auch das ist eine Besonderheit der Gewerkschaften. Solidarität hört nicht an den Ländergrenzen auf. Wir sagen danke und schicken herzliche Grüße an unsere italienischen Kolleginnen und Kollegen.
Die Spendenaktion von EVG, Deutscher Bahn, Konzernbetriebsrat, Stiftungsfamilie, Fonds soziale Sicherung und DEVK geht weiter. Jeder Euro hilft und übrigens: jeder Euro wird von der DB AG verdoppelt!
Update 20.07.2021 - Schon in den ersten Tagen, nachdem wir das gemeinsame Spendenkonto von DB, Konzernbetriebsrat, Stiftungsfamilie, DEVK und Fonds soziale Sicherung eingerichtet haben, gab es viele Spendenzusagen von vielen einzelnen Mitgliedern, aber auch von Landes- und Ortsverbänden. „Durch eine Welle der Solidarität bekommen die Betroffenen Hilfe von Freiwilligen“, sagt der EVG-Vorsitzende. „Wir wollen als EVG helfen, die Not unserer Kolleginnen und Kollegen zu lindern.“ Wir denken aber auch an die Kolleginnen und Kollegen, die weiter im Notfalleinsatz sind oder deren Arbeitsplätze betroffen sind, weil z.B. -Strecken, auf denen sie für gewöhnlich fahren, nicht nutzbar sind.
Nach ersten Schätzungen der Deutschen Bahn sind allein in NRW und Rheinland-Pfalz 600 km Schienenstrecke zerstört oder durch Wasser, Schutt und Geröll schwer beschädigt, ebenso rund 80 Bahnhöfe und Haltepunkte. Der Gesamtschaden wird derzeit auf 1,3 Milliarden Euro geschätzt.
„Gerade nach der großen wirtschaftlichen Belastung durch die Pandemie müssen die Schäden an Gleisen, Brücken, Gebäuden und Fahrzeugen der Eisenbahnunternehmen schnell beseitigt werden“, fordert der EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel. „Es ist auch an der Zeit, endlich die im von der EVG im Bündnis für unsere Bahn vereinbarten Mittel des Bundes an die Bahn zu überweisen.“ Vereinbart waren fünf Milliarden Euro. Die Mittel sind inzwischen durch die EU-Kommission und auch durch den Haushaltsausschuss freigegeben. Sie müssen jetzt endlich fließen.
16.07.201 - Die Lage ist chaotisch - die Solidarität der Bahnfamilie spontan und einzigartig! Gleise sind meterweit unterspült; Brücken weggerissen oder unbefahrbar. So sieht es derzeit in weiten Teilen von NRW und Rheinland-Pfalz aus. Der Zug- und Busverkehr in den beiden Bundesländern ist nach den heftigen Regenfällen kaum bis gar nicht möglich, auf der Ahrtahlbahn ist der Betrieb komplett eingestellt.
„Noch nie erlebte Wassermassen ziehen durch die Region“, so Herbert Mahlberg, Mitglied des GBR DB Regio Schiene/Bus. Er sitzt selbst fest; sein Heimatort Euskirchen bleibt für ihn aktuell unerreichbar. Kontakt zur Familie: Fehlanzeige. In vielen Regionen ist der Strom komplett ausgefallen, betroffen davon ist auch der Mobilfunk. Die Menschen kämpfen gegen das Wasser, sichern ihr Hab und Gut, suchen eine trockene Bleibe für sich, weil ihre Wohnungen oder Häuser komplett geflutet sind.
So ähnlich und schlimmer ergeht es gerade vielen Kolleginnen und Kollegen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Mahlberg berichtet von irreführenden Aussagen des Arbeitgebers. Wir als EVG sagen: Solch eine Ausnahmesituation lässt keine Spielräume zu. Wer keine Chance hat, zu Arbeit zu kommen, muss zu Hause bleiben dürfen. So wurde den betroffenen Lokführer:innen von DB Regio NRW angeordnet, im Homeoffice zu bleiben. Andere EVG-Mitglieder wenden sich hilfesuchend an ihre Betriebsräte. Trotz abgeschnittener Infrastruktur und fehlenden Transportmöglichkeiten durch das Hochwasser stellt ein Vorgesetzter das Erscheinen zum Dienst außer Frage. „Höhere Gewalt ist kein Verschulden des Arbeitgebers“, so die Aussage.
Innerhalb der Bahnfamilie zeigt sich hingegen, wie ihre Mitglieder ticken: Sie sind füreinander da! Manchmal geht es so einfach und schnörkellos, wie im Beispiel eines Azubis zum EiB in Hagen. Seine Wohnung ist einsturzgefährdet und steht unter Wasser. „Der Junge steht ohne alles da. Hier war „erste Hilfe“ Pflicht“, sagt Ingo Droste, BG-Vorsitzender in Hagen. „Die BG und die OV Hagen haben innerhalb einer halben Stunde 400 Euro locker gemacht“. Nun könne er sich erst einmal eine Zahnbürste und trockene Ersatzkleidung zulegen. Die nächsten Übernachtungen sind bei einem Kollegen gesichert. In anderen Fällen kommen Kolleginnen und Kollegen seit Mittwoch nicht nach Hause zu ihren Familien. Sie wurden während ihrer Dienste vom Hochwasser überrascht und mussten am Arbeitsplatz übernachten. „Wir wissen nicht, wann wir einen konkreten Überblick über alle und alles haben werden“, sagt Sebastian Bitterwolf, Gewerkschaftssekretär aus Hamm. Aber für ihn ist eines sicher: „Die Bahnfamilie steht zusammen“. Das können wir und darauf ist immer verlass.
Liebe EVG-Mitglieder,
die verheerenden Auswirkungen der Unwetter in den zurückliegenden Tagen machen uns alle betroffen. Wir wollen den vom Hochwasser betroffenen Kolleginnen und Kollegen helfen und ihnen unsere Solidarität zeigen.
Gemeinsam mit der DB AG, dem KBR, der DEVK, der Stiftungsfamilie und dem FsS initiieren wir eine Spendenaktion.
Lasst uns gemeinsam für eine große Solidarität einstehen. EVG – Wir leben Gemeinschaft. Auch du kannst helfen - mit einer Spende auf das folgende Konto:
Stiftung Eisenbahn-Waisenhort | IBAN: DE98 3606 0591 0207 0807 08BIC: GENODED1SPE | Sparda-Bank West eG | Verwendungszweck: Hochwasser