Die Mitgliederentwicklung in den Überschneidungsbereichen im DB Konzern ist und bleibt ein Thema für die EVG. Neben DB Regio, DB Fernverkehr auch beim dritten der betreffenden Konzernbereiche, DB Cargo.
Das Jahr 2021 war in manchen Betrieben; Werken und Konzernbereichen der DB AG äußerst unruhig. Der Betriebsfrieden war - oder ist immer noch - extrem gestört. Bestätigt hat das auch die zweite von drei Vernetzungsveranstaltungen mit den Kolleginnen und Kollegen von DB Cargo am Dienstag; rein digital.
Grund dafür ist die verschärfte Konkurrenzsituation mit der GDL. „Das hat dazu geführt, dass u.a. neue Beschäftigte oder Nachwuchskräfte nicht zu uns gefunden haben“, resümiert EVG-Vorstandsmitglied Cosima Ingenschay zu Beginn der digitalen Veranstaltung. Dennoch wird die EVG in diesem Jahr knapp 15.000 neue Mitglieder gewonnen haben - das ist Rekord. „Dies gibt massiven Rückenwind“, so Ingenschay mit Blick auf die Betriebsratswahlen 2022. Denn: Wir wollen in den Überschneidungsbereichen Mehrheitsgewerkschaft sein.
Die Vorwehen eines sehr harten BR-Wahlkampfes sind überall in den Betrieben zu spüren.
Eine überwiegend gute Bilanz des ausgehenden Jahres zogen die Teilnehmenden der fünf DB Cargo-Standorte Mannheim, Duisburg, Hannover, Hamburg und München bei der Anwerbung neuer Mitglieder. Ob neue Nachwuchskräfte oder Quereinsteiger in die Bereiche kommen, hier werde gezielt angesprochen, nachgefasst und wirkungsvolle Aktivitäten vor Ort abgehalten. Beflügelt hätten das Anwerben in diesem Jahr zudem der neue Wo-Mo-Fonds plus die Beihilfe durch den Fonds soziale Sicherung. „Diese Entwicklung macht Spaß“, so die Aussage eines Kollegen. Tenor der Teilnehmenden: Dennoch bleibe das beste Rezept immer die persönliche Kontaktpflege.
So sehr der Mitgliedszuwachs begeistert, verbindet sich die Frage für die Teilnehmenden, wie nun dieses Potential für die BR-Wahlen 2022 genutzt werden kann. „Dabei ist neben der Mitgliederstärke entscheidend, wie wir es schaffen, die Mitglieder mitzunehmen“, so der GBR-Vorsitzende Jörg Hensel. Vor allem die Aktivitäten auf Betriebsgruppenebene, „also an der Basis der Mitgliedschaft“, hält er für einen entscheidenden Punkt. Die Gefühlslage der Kolleginnen und Kollegen vor Ort müsse klar wahrgenommen werden.
Wichtig ist es, dass wir noch intensiver und aktiver zur Mitmachgewerkschaft zurückkommen.
Die Konkurrenzsituation wird in den TEG-Betrieben zunehmen. Darüber gab es bei den Teilnehmenden keinen Zweifel. „Die Vorwehen eines sehr harten BR-Wahlkampfes sind überall in den Betrieben zu spüren“, sagt EVG-Vorstandmitglied Kristian Loroch. „Denn hier werden die Wahlen gewonnen“. Jörg Hensel nahm den Faden auf. Aus seiner Sicht sei das Interesse an Gemeinwohlarbeit insgesamt geringer geworden. „Wichtig ist es, dass wir noch intensiver und aktiver zur Mitmachgewerkschaft zurückkommen“, mahnte Hensel.
Wichtig ist und bleibt, dass wir vor Ort sind und die Kolleginnen und Kollegen nicht alleine lassen.
Dies könne sich unter Umständen herausfordernd gestalten, wenn sich Beschäftigte seit Beginn der Pandemie im Homeoffice befinden. Als Beispiel wurde hierfür die Zentrale DB Cargo genannt, wo 95 Prozent der Beschäftigten von zu Hause arbeiteten. Aber auch diese Kolleginnen und Kollegen dürften nicht vergessen werden.
Insgesamt könnte ein Ideen-Pool unterstützen, in dem alle erfolgreichen Aktivitäten gesammelt würden, um sie weiterzugeben. Ob Plakate, Online-Veranstaltungen, Bahnhofsaktionen oder andere Events in den Betrieben: „Wichtig ist und bleibt, dass wir vor Ort sind und die Kolleginnen und Kollegen nicht alleine lassen“, sagt der stellvertretende EVG-Vorsitzende Martin Burkert. „Das macht die EVG aus“.