„Die Sicherheit für die Beschäftigten ist ein zentrales Thema für die EVG.“ Diese Botschaft ging von der zweitägigen EVG-Sicherheitskonferenz Anfang der Woche in Frankfurt am Main aus. Angesichts der Zahlen aus der EVG-Sicherheitsumfrage dürfe es „kein Rumgeeiere mehr geben und die Arbeitgeber sind in Verantwortung,“ betonte der stellvertretende EVG-Vorsitzende Kristian Loroch.
Am Montag und Dienstag sind in der Main-Metropole Interessensvertreter:innen aus einem breiten Spektrum an Bahnunternehmen zusammengekommen. Ein Schwerpunkt der Konferenz waren die Ergebnisse unserer Sicherheitsumfrage vom Februar dieses Jahrs. Diese legen dar, wie dramatisch die Lage für die Bahnbeschäftigten mittlerweile ist: 82 % haben schon einmal einen Übergriff erlebt und das Sicherheitsgefühl nimmt rapide ab. Es gibt also enormen Handlungsbedarf.
Gemeinsam haben die Teilnehmenden Forderungen an Arbeitgeber sowie Handlungsmöglichkeiten in der betrieblichen Mitbestimmung zusammengetragen. Einen Blick über den Tellerrand lieferten Kollegen der vida und des KBR der ÖBB aus Österreich, die ihr Konzept gegen Gewalt vorstellten. Kienbaum Consultants, die im Auftrag des Deutschen Zentrum für Schienenverkehrsforschung ein Projekt zum Thema „Gewalt gegen Bahnbeschäftigte“ durchführen, stellte das Forschungsvorhaben vor.
Einig waren sich die Teilnehmenden, dass zunehmende Gewalt ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, bei dem auch die Politik aktiv werden muss. Der mobifair-Vorsitzende Dirk Schlömer betonte, dass auch die Ausschreibungspraxis der Auftraggeber ein Problem sei und das Thema Sicherheit endlich in Ausschreibungen berücksichtigt werden müsse.
Kristian Loroch stellte am Ende der Konferenz fest, dass jetzt konkrete Maßnahmen nötig seien, die auch umgesetzt würden: „Wir werden weiter Druck machen für personelle Entlastung, mehr Sicherheitspersonal und Polizei, für technische Maßnahmen für alle mit Kundenkontakt und schnellere Meldewege. Auch im Betrieb werden wir, im Zweifel auch mit spürbaren Maßnahmen, darauf drängen, dass sich die Kolleg:innen wieder sicherer fühlen können. Wenn sich beim Thema Sicherheit nichts bewegt, werden wir unangenehm!"