Arbeitszeit ist Lebenszeit. Deshalb reagieren die EVG und ihre Betriebsräte nicht nur, wenn es um eine soziale Arbeitswelt geht. Wir gestalten aktiv mit. Ein Beispiel aus Stralsund.
„Was lange währt, wird gut!“ Erleichtert blickt Henrik Maiwald, Betriebsratsvorsitzender bei DB Services Stralsund, in die Runde. Nach gut fünf Jahren konnten jetzt die neuen Büros und Sozialräume für die Kolleginnen und Kollegen der Wahlbetriebe 2 und 4 des RB Nordost offiziell eingeweiht werden. „Bis eben haben wir noch alles für heute herausgeputzt“, schmunzelt Maiwald. Auf das Ergebnis langwieriger Planungen, der schwierigen Umbauten und überwundener Unwägbarkeiten ist er sehr stolz. „Hell, luftig, trocken, sauber, mit warmen Wasser und moderner Heizung“, freut sich der Interessenvertreter gegenüber der Imtakt.
Die erst 1998 bezogenen Backsteinbauten waren lange dem Verfall preisgegeben und rotteten vor sich hin. „2012 hatten wir hier unhaltbare Zustände, die Stimmung bei den Beschäftigten ging rapide bergab, wir hatten Ratten und nur kaltes Wasser zum Waschen.“ Das war zu viel für den erfahrenen Betriebsrat. „Mit der EVG Betriebsgruppe haben wir hier vor Ort über den weiteren Weg beraten, dann haben wir gemeinsam richtig Druck gemacht. Sonst wäre nichts passiert“, so Maiwald.
Von Anfang an war ihm dieses Projekt eine Herzensangelegenheit. „Die Kolleginnen und Kollegen verdienen Respekt und Wertschätzung für ihre Leistungen“, sagt er. In den neuen Räumen sieht er eine Danksagung des Arbeitgebers an die Beschäftigten. „Zwar erkämpft, aber immerhin….“
Die Kolleginnen und Kollegen verdienen Respekt und Wertschätzung für ihre Leistungen.
Der Betriebsrat will den Standort wieder zu einem attraktiven Aushängeschild für die Region machen. Hatte der Wahlbetrieb vor Jahren noch 750 Beschäftigte, sind es heute noch gut 200. Nach dem Rückzug der DB AG vom Standort Mukran wurde deswegen 2012 die Idee geboren, einen zentralen Standort für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von TDL, IFM und FZR zu planen. Ein Novum! Aus der Idee ist ein Vorzeigeprojekt geworden.
Heute werden die Räume spartenübergreifend von Technikern und Gebäude/ Fahrzeugreinigern genutzt. Sie ziehe den Hut, sagt uns die Personalleiterin DB Services Region NO, Viola Ritschel. Sie zeigt sich beeindruckt von der angenehmen Atmosphäre in den neuen Büros, den hellen Duschen, geräumigen Umkleiden und von den modern gestalteten Pausenräumen. Auch Ritschel ist stolz, dass das „Projekt“ endlich auf die Gleise gebracht werden konnte. Neben viel Geduld haben die Stralsunder Kolleginnen und Kollegen viel Eigenleistung in den Komplettumbau eingebracht; mit Abbruch, Heizung, Sanitär, Lüftung, Elektrik und Brandschutz immerhin gut 40 Prozent der Gesamt-Bauleistungen. Sonst hätte alles noch länger gedauert. Denn die Kapazitäten in der Baubranche sind erschöpft. Nachwuchs und Fachkräfte fehlen nicht nur der Bahn, so einer der Mitarbeiter.
Wegen baulicher Auflagen, technischer Unwägbarkeiten und behördlicher Vorschriften sei die ursprüngliche Fertigstellung zwar um 2,5 Jahre überschritten worden, erklärte uns Henrik Maiwald weiter. „Aber wenn man das fertige Ergebnis sieht, ist das verschmerzbar“, strahlt er.