Austausch, Transparenz, miteinander reden, die Kolleginnen und Kollegen mitnehmen, positive Geschichten und sympathische Gesichter der EVG in den Vordergrund stellen – mit diesen Erfolgsrezepten kommen wir voran: So die Botschaft der zweiten EVG-Vernetzungsveranstaltung für die SPNV-Branche.
Der Aspekt der Vernetzung stand diesmal noch deutlicher im Mittelpunkt als bei der ersten Veranstaltung im Juli. Deshalb wurden die Kolleginnen und Kollegen nach dem Zufallsprinzip an Zehnertischen platziert, um miteinander zu diskutieren. Dabei ging es vor allem um Fragen wie: Welche Aktionen haben wir in unseren Betrieben bereits erfolgreich ausprobiert, welche planen wir, wie können wir voneinander lernen und von unseren Erfahrungen profitieren?
Großes Thema der Branche ist derzeit der Branchentarifvertrag SPNV+. „Wir brauchen ihn alle und es ist wichtig, dass wir gemeinsam für ihn eintreten“, so Torsten Westphal, Bundesgeschäftsführer der EVG. „Einige von euch haben in den vergangenen Wochen schon einzelne Aktionen ausprobiert; das war wirkungsvoll und hat, wie wir hören, auch Spaß gemacht.“ Ein gutes Beispiel dafür berichtete Sebastian Bitterwolf, Gewerkschaftssekretär in der EVG-Geschäftsstelle Hamm. Bei der Westfälischen Landeseisenbahn hatten die EVG, die EVG-Betriebsgruppe und der Betriebsrat gemeinsam über mehrere Monate hin immer wieder neue Aktionsformen ausprobiert – die letztendlich zum Erfolg geführt haben.
Eingangs hatte Carina Peter aus der Tarifabteilung einen Überblick über den bisherigen Verlauf der Verhandlungen zum BranchenTV SPNV+ gegeben. In der bisher letzten Verhandlungsrunde im September hatten wir mit der Arbeitgeberseite fünf Punkte zur weiteren Gestaltung der Verhandlungen vereinbart. Seitdem hat eine Arbeitsgruppe beider Verhandlungsparteien zweimal getagt und die nächste Verhandlungsrunde Anfang November vorbereitet. Deutlich geworden ist: Bei unseren Kernforderungen sind wir schon vorangekommen. Der flächendeckenden Umsetzung des EVG-Wahlmodells steht die Arbeitgeberseite inzwischen positiv gegenüber. Auch die beiden anderen Kernforderungen, die arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersvorsorge und der Beitritt zum Fonds soziale Sicherung, sind platziert. Themen wie ein einheitlicher Urlaub, die jährliche Zuwendung, der Schichtzusatzurlaub, der Jahresruheplan und der Personalübergang sind noch strittig.
„Vernetzt euch, besucht euch gegenseitig in Betriebsversammlungen und berichtet über eure Erfahrungen!“, so der abschließende Appell von Alexander Kirchner und Regina Rusch-Ziemba. „Diese Vernetzungsveranstaltung muss sich vor Ort fortsetzen.“ Niemand müsse versuchen, alleine einen Tarifvertrag durchzusetzen. „Wir schaffen das nur gemeinsam und wir müssen uns dabei gegenseitig mehr unterstützen. Dann werden wir erfolgreich sein.“