Seit mittlerweile 40 Jahren wird jährlich am 25. November der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen abgehalten. Dieser Aktionstag soll dazu dienen, Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen in jeglicher Form zu bekämpfen.
„Dieser Tag ist auch für uns als Gewerkschaften einer, an dem wir aktiv sein müssen, denn Gewalt gegen Frauen ist auch bei uns in Deutschland und Europa ein Problem“, macht Martin Burkert (stellvertretender EVG-Vorsitzender) klar.
So ist laut BKA auch 2020 die Gewalt durch aktuelle und ehemalige Partner*innen wieder um 4,9% gestiegen, wobei Frauen nach wie vor über 80% der Betroffenen ausmachen.
Für die Lockdowns in der Pandemie werden hohe Dunkelziffern befürchtet, die sich nicht in den Zahlen des BKA niederschlagen, da es beim Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ eine erhebliche Zunahme an Beratungskontakten gab, 2020 ganze 15% mehr als im Vorjahr.
Die EVG fordert die die künftige Bundesregierung dazu auf, eine bessere Ausstattung von Hilfsangeboten und Schulungen und eine dauerhafte Absicherung der Finanzierung sicherzustellen. Außerdem sind Maßnahmen gegen eine Normalisierung von Gewalt, u.a. durch rechtsextreme/rechtspopulistische Parteien dringend nötig.
„Außerdem braucht es endlich eine europaweite Ratifizierung der ILO-Konvention 190! Griechenland hat es den anderen EU-Ländern vorgemacht."
"Im gesamten europäischen Transportsektor ist Gewalt gegen Beschäftigte ein Thema“, bekräftigt Nicole Krull aus dem Arbeitskreis der EVG-Frauen zum 25.11.
Das 190. Übereinkommen gegen Gewalt und sexuelle Belästigung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) legt eine weltweit gültige Definition von sexualisierter Belästigung und Gewalt fest. Einige Länder haben das Übereinkommen bereits ratifiziert. In Europa hatten sich die Regierungen lange Zeit darauf zurückgezogen, dass der Europäische Rat der Staats- und Regierungschef*innen sie zur Ratifizierung ermächtigen müssen.
„Dieses Übereinkommen zu unterschreiben wäre eine wichtige Weichenstellung gegen Gewalt und sexueller Belästigung. Die zukünftige Bundesregierung könnte mit einer raschen Ratifizierung zeigen, dass ihnen wirklich an Fortschritt gelegen ist und sich nicht nur als ‚Fortschrittskoalition‘ bezeichnen“, so Burkert.