Das war er, der erste digitale Gewerkschaftstag der EVG. Eine starke Premiere, die mit einem Schlusswort des kommissarischen Vorsitzenden Klaus-Dieter Hommel zu Ende gegangen ist.
„Wir haben in einer schwierigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation Handlungsfähigkeit bewiesen“, so Klaus-Dieter Hommel. „Und wir sind damit auch in der Lage, die bevorstehenden Herausforderungen anzugehen. Wir haben allen Grund, selbstbewusst zu sein. Und jeder, der sich für seine EVG eingesetzt hat, hat dazu seinen Beitrag geleistet.“
Zuvor ging es um die Kampagne „Fair nach vorne“. Ihr Ausgangspunkt ist der aktuelle Tarifabschluss mit der Deutschen Bahn. Ihr Horizont geht aber weit darüber hinaus.
„Wir haben die Notwendigkeit des Handelns erkannt und die Gelegenheit ergriffen“, blickt Vorstandsmitglied Kristian Loroch noch einmal auf die Tarifverhandlungen zurück. „Es war eine besondere Situation, weil die räumliche Nähe mit unseren Gremien einfach nicht herstellbar war. Unter diesen Umständen haben wir etwas sehr Gutes hinbekommen.“ So den Kündigungsschutz für die weniger als zwei Jahre Beschäftigten und die Honorierung der Wissensvermittlung oder der Fonds Wohnen und Mobilität, der derzeit entsteht.
„Wichtig ist zunächst einmal, den Arbeitsplatz zu sichern. Da muss man nur links und rechts gucken. Bei der Lufthansa wird danach nicht gefragt, da verlieren die Beschäftigten von einem Tag auf den anderen ihren Arbeitsplatz.“ Allerdings, so Kristian, werde die EVG mit der Deutschen Bahn auch noch einmal über eine Corona-Prämie reden.“ Die Prämie ist nicht vom Tisch. Wir haben den Eindruck, dass es hier bei der DB durchaus noch Spielräume gibt."
Cosima Ingenschay zeigte die weiteren Perspektiven auf. „Wir haben uns entschieden, eine breite Kampagne zu starten - nicht nur um zu erklären, was wir tun und warum, sondern auch um mit Stolz nach außen zu gehen.“ Viele Kolleginnen und Kollegen haben sich bereits als Botschafter*inen der Kampagne zur Verfügung gestellt – so auch Alina Sperber, die aus Rostock zugeschaltet war. Als junge alleinerziehende Fahrdienstleiterin profitiert sie unmittelbar von den Regelungen des Corona-Pakets der EVG. „Mit den 100 Tagen Freistellung für Alleinerziehende bis zum Jahresende hat die EVG genau meine Situation getroffen und deswegen gebe ich gerne mein Statement dafür ab."
Unterstützt wird die Kampagne auch vom Bundesbetriebs- und Dienststellengruppenausschusses, so ihr Sprecher Rainer Perschewski: „Die Interessen der Kolleginnen und Kollegen stehen bei uns im Mittelpunkt, und das bedeutet vor allem Sicherheit des Arbeitsplatzes. Wir dürfen aber auch diejenigen nicht vergessen, die relativ hinten anstehen. Niemand darf den Anschluss an die Tarifentwicklung verlieren.“