Maria Werner wurde am 08. März 1903 als Greta Diamant in Vukovar (Kroatien) geboren, dass damals Teil von Österreich-Ungarn war. Ihr Vater war der Rabbiner Juljie Diamant und auch ihre Mutter Sulamit Löwy stammte aus einer kroatisch-jüdischen Rabbinerfamilie. Von ihren vier Geschwistern überlebten zwei den Holocaust, ihr Bruder Otto wurde in Auschwitz ermordet, ihr Bruder Viktor von den kroatischen Ustascha-Faschisten im KZ Jasenovac umgebracht.
Diamant studierte in Wien und war 1919 an der Gründung des „Klubs der sozialistischen Studierenden aus Jugoslawien“ („Klub studenta socijalista iz Jugoslavia“) beteiligt. 1923 kam sie nach Deutschland, wo sie unter dem Namen Maria Werner als Journalistin arbeitete und 1929 der KPD beitrat. Ab 1929/1930 war sie die „Leiterin“ (Gewerkschaftssekretärin) des KPD-nahen „Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller“.
Früh bekämpfte sie das sich gerade etablierende NS-Regime und wurde dafür bereits im März 1933 kurzzeitig inhaftiert. Nach ihrer Freilassung gelang ihr die Emigration nach Frankreich, wo sie unter den Pseudonymen „Grete bzw. Greta Fodor“ und „Toni Haak“ für die „Rote Gewerkschaft Internationale“ (RGI) als Sekretärin im Bereich Eisenbahner arbeitete. 1935 ging es für sie weiter in die UdSSR, wo sie wieder für den RGI in der Sektion Eisenbahn arbeitete.
Im Zuge des stalinistischen Terrors wurde sie im März 1937, unter dem Vorwurf einer trotzkistischen Gruppe anzugehören, verhaftet und weniger später aus der KPD ausgeschlossen. Für Werner bzw. Diamant sollen diese Vorwürfe zutiefst schockierend gewesen sein.
Die folgende Lagerhaft im Gulag (Magadan-Lager) und ihre Verbannung soll sie laut ihrem Neffen Alexander Vermeulen überlebt haben, indem sie die Kinder des Lagerkommandanten unterrichtete. Um 1946, noch zu Stalins Lebenszeiten, wurde sie rehabilitiert und arbeitete später als Mitarbeiterin der Moskauer Zeitschrift „Neues Leben“. In Moskau lebte sie auch bis zu ihrem Tode im Jahr 1993 oder 1994.
Hinweis: Dies ist ein Artikel des AK Geschichte/Frauengeschichte anlässlich des 90. Jahrestag der Stürmung der Gewerkschaftshäuser durch die SA am 02. Mai 1933. Weitere Artikel zu Eisenbahnerinnen im Widerstand folgen.