Beim Thema Weichenstellung 2030 arbeiten wir mit der Szenarienmethode. Was das ist, wie sie funktioniert, was wir mit ihr erreichen können – damit befassten sich Kolleginnen und Kollegen aus unserem Organisationsgebiet in einem Seminar in Erkner bei Berlin.
„Mit Hilfe von Szenarien können wir mögliche Entwicklungen durchspielen und uns schon heute auf sie vorbereiten“, fasst Sascha Meinert zusammen. Der Sozialwissenschaftler vom Institut für prospektive Analysen (IPA) in Berlin hat den Weichenstellungsprozess von Anfang an begleitet und leitete auch das Seminar in Erkner. „Wir können mögliche Entwicklungen durchspielen, können unsere Handlungsmöglichkeiten heute entwickeln, damit wir nicht erst dann gezwungen sind zu reagieren, wenn die eine oder andere Entwicklung tatsächlich eintritt.“
Der Blick richtet sich dabei auf 2030. Was können wir heute tun, um im kommenden Jahrzehnt handlungsfähig zu sein – so lautet die Frage 2018, sagt Sascha Meinert.
Dafür wollen wir eine Zukunftsstrategie entwickeln, die robust ist und für unterschiedliche Entwicklungen geeignet ist.
Eine Methode, die bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Seminars gut ankam. Für Burkhard Nobbe von DB Systel ist zum Beispiel die Digitalisierung ein herausragendes Thema. „Wir können uns heute genau die Beschäftigungsbedingungen ansehen und wie sie sich verändern, z.B. durch Telearbeit oder durch agiles Arbeiten, und können die Herausforderungen bewerten, die sich daraus ergeben.“ Die Digitalisierung werde Arbeitsplätze vernichten, aber auch neue schaffen, sagt er, „und unsere Aufgabe als Gewerkschafter ist es, diesen Prozess im Sinne der Beschäftigten zu gestalten.“
Bei allen Veränderungen sollte eines Bestand haben, so die feste Überzeugung von Jochen Schünemann vom Eisenbahn-Bundesamt (EBA): „Wir müssen wieder viel stärker Solidarität leben und das auch nach außen tragen. Denn das ist der Ursprung der Gewerkschaften.“