1. Juli 2023: Einheitlicher Rentenwert in West und Ost endlich erreicht
Die Renten steigen zum 1. Juli 2023 in Westdeutschland um 4,39 Prozent und in den neuen Ländern um 5,86 Prozent. Aufgrund höherer Lohnsteigerungen im Osten wird damit schon in diesem Jahr ein einheitlicher Rentenwert in Höhe von 37,60 Euro in West und Ost erreicht.
„Die Rentenerhöhung fällt deutlicher aus als prognostiziert - das ist eine gute Nachricht“, so die stellvertretende EVG-Vorsitzende Cosima Ingenschay. „Der Einkommensanstieg für die Rentnerinnen und Rentner ist angesichts der hohen Inflation dringend nötig. Und trotzdem kann die Erhöhung den momentanen Preisanstieg nicht voll ausgleichen.“
Positiv sieht die Vorsitzende der EVG-Bundesseniorenleitung, Anne Pawlitz, dass die Ost-West-Rentenangleichung ein Jahr früher als gesetzlich vorgesehen erreicht wird: „Endlich ist damit nach über 30 Jahren Wiedervereinigung ein Rentenpunkt in Ost und West derselbe. Die Rentenerhöhung zeigt auch: Gute Tarifabschlüsse mit ordentlichen Lohnerhöhungen kommen in den Portemonnaies der Rentnerinnen und Rentner an. „Deswegen stehen wir als EVG-Senior:innen komplett hinter den Forderungen der Tarifrunde. Wir leisten gerne unsere Beiträge, weil auch wir davon profitieren.“
Das Sicherungsniveau beträgt für das Jahr 2023 nach der berechneten Rentenanpassung 48,15 Prozent. „Die Bundesregierung steht in der Pflicht, das Rentenniveau dauerhaft gesetzlich bei mindestens 48 Prozent abzusichern. Als EVG fordern wir, das Niveau auf mindestens 50 Prozent anzuheben. Auf die gesetzliche Rente muss weiter Verlass sein“, so Cosima Ingenschay.
Mit dem kommenden Rentenpaket II will die Bundesregierung außerdem einen Kapitalstock von zunächst zehn Milliarden Euro schaffen, der in späteren Jahren mit Zinserträgen den Rentenbeitragssatz stabilisieren soll. Hier werden die DGB-Gewerkschaften mit Argusaugen darauf achten, dass keine Beiträge der Versicherten am Aktienmarkt aufs Spiel gesetzt werden.