1. Mai in Berlin: GeMAInsam Zukunft gestalten!
Zum ersten Mal nach zweijähriger Corona-Pause hieß es in diesem Jahr wieder: Heraus zum 1. Mai! Berlin war in diesem Jahr zentraler Kundgebungsort, Gastredner war Reiner Hoffmann. Und so fanden sich zum Treffpunkt um 10 Uhr bereits zahlreiche EVG-Kolleg*innen ein, um die Demo vorzubereiten.
Gegen 11 setzte sich dann der Zug in Bewegung. Florens Fröhlich, Vorsitzender der EVG-Jugend Berlin, legte auf dem Wagen der DGB-Jugend nochmal dar, wie unsere Position zur S-Bahn-Ausschreibung aussieht. Für uns stehen die Beschäftigten an erster Stelle. Es muss festgelegt werden, dass diese zu den aktuell gültigen Bedingungen von den neuen Betreibern ein Übernahmeangebot erhalten. Vor allem aber das Verhalten von Ex-Verkehrssenatorin Regine Günther empörte die Beschäftigten. Denn mit dem Vergabeverfahren wird die Zerschlagung des integrierten Systems in Kauf genommen.
Katja Karger, DGB-Vorsitzende Berlin-Brandenburg, eröffnete dann die Kundgebung am Brandenburger Tor. Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann brachte in Berlin seine Bestürzung über den Krieg in der Ukraine zum Ausdruck und verurteilte den völkerrechtswidrigen Angriff. „Mit dem verbrecherischen Angriff Putins auf die Ukraine ist Krieg als Mittel der Politik nach über 20 Jahren nach Europa zurückgekehrt. Unsere Werte wie Menschenrechte, Frieden und soziale Gerechtigkeit sind keine Selbstverständlichkeit. Dieser menschenverachtende Krieg ist ein Angriff auf die europäische Friedensordnung und auf unsere Demokratie“, so Hoffmann. Er appellierte an den russischen Präsidenten, den Krieg sofort zu beenden und forderte Hilfe für diejenigen, über die der Krieg Not und Elend gebracht habe. „Dieser menschenverachtende Krieg ist ein Angriff auf die europäische Friedensordnung und auf unsere Demokratie.“
Während der anschließenden Diskussionsrunde mit Betriebsrät*inen appellierte Michael Bartl, Vorsitzender der EVG Berlin, das Recht auf Demokratie im Betrieb wahrzunehmen und bei den Wahlen für die Listen der EVG zu stimmen. Unsere Betriebsräte kämpfen für gute Arbeitsbedingungen und gestalten die Zukunft mit. Das habe sich besonders in der Corona-Pandemie gezeigt: Homeoffice, Abstandsregeln, Kinderbetreuung - EVG-Betriebsrät*innen haben während der Corona-Pandemie schnell reagiert und Regelungen zum Schutz der Beschäftigten vorangetrieben. Sie sorgen dafür, dass im Betrieb alle gerecht behandelt werden und achten darauf, dass Tarifverträge eingehalten werden. Die EVG tritt in allen Betrieben unseres Organisationsbereiches mit starken Kandidatinnen und Kandidaten an. Unser Ziel ist es, Mehrheiten zu verteidigen und neue hinzuzugewinnen. Dabei kommt es auf jede Stimme an.
Der DGB hat den 1. Mai 2022 unter das Motto gestellt: GeMAInsam Zukunft gestalten. Ein gutes Motto. Denn so viel Zukunft zu gestalten wie derzeit gab es selten – auch und besonders im Bereich Mobilität. GeMAInsam haben wir aber auch, am Stand der EVG, diskutiert und Kontakte geknüpft. Nach der langen Pause war dies endlich wieder ein Erster Mai, ganz im Sinne der Arbeitnehmer*innenbewegung. Weitere Infos hier
Befremdliche Aktion am 1. Mai
Die Berliner EVG distanziert sich scharf von den Attacken auf die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey am 1. Mai. Die SPD-Vorsitzende war Gast auf der zentralen Maikundgebung des DGB vor dem Brandenburger Tor. Während ihrer Rede wurde sie ohne Pause ausgepfiffen und zum Ende hin noch mit einem Ei beworfen. Klar ist: Das waren keine Gewerkschafter*innen, mutmaßlich war es eine Gruppe von Störern, die sich unter die Versammlung gemischt hatte. „Man kann anderer Meinung sein, man kann seine Meinung äußern, man kann auch lautstark für seine Meinung streiten “, stellte Berlins EVG-Chef Michael Bartl fest. „Wer allerdings darauf pocht, seine Meinung zu äußern, der muss auch andere respektieren.“ Es sei eine Schande, Andersdenkende niederzupfeifen und mit Eiern zu bewerfen. „Das hat im demokratischen Diskurs nichts zu suchen“, betonte Bartl. „Wir bitten Franziska Giffey um Entschuldigung. Im DGB werden wir nun beraten, wie solche Aktionen künftig verhindert werden können“.