1. Oktober: Tag der älteren Generation - in der EVG wirken Senior*innen aktiv mit
In jedem Lebensabschnitt haben Menschen andere Bedürfnisse: Während die Anforderungen an Vereinbarkeiten oft erst nach der Ausbildung - in der Phase der Familiengründung wichtig werden - treten Fragen rund um das Thema Alterssicherung, Pflege und Gesundheit meist gegen Ende des Berufslebens und in der sogenannten dritten Lebensphase auf. In der EVG gilt dabei: Alle Mitglieder können mitwirken und werden gehört.
In der Phase des Übergangs vom Berufsleben in den Ruhestand verändert das eigene Leben noch einmal grundsätzlich. Endlich ist Zeit genug für das Hobby, die Enkelkinder oder die zu lange aufgeschobene Reise. Aber auch der Tagesablauf muss neu organisiert und soziale Kontakte zu den ehemaligen Kolleg*innen gehalten oder Freundschaften neu aufgebaut werden. Gut ist es dann, den Kontakt zur Gewerkschaft und damit dem Ortsverband und der Eisenbahn nicht zu verlieren. Zeit wäre nun auch für das ehrenamtliche Engagement in der Seniorengruppe, in der man nicht nur seine Neuigkeiten aus der EVG erfährt, sondern auch politisch Einfluss nehmen kann.
Kaum eine andere Organisation hat für Seniorinnen und Senioren so viel zu bieten wie die EVG. Egal ob die formale Mitarbeit in den Gremien, wie der Seniorengruppe oder der Ortsseniorenleitung, als Leitung für die Seminare „Fit in den dritten Lebensabschnitt“ oder „Digitale Teilhabe“, durch die Mithilfe bei einem Fest oder Ausflug oder durch Teilnahme an einer der vielen angebotenen Veranstaltungen: Jede Art der Mitwirkung ist wertvoll und bereichert unsere EVG. Und: Nur so können Positionen diskutiert und neue Forderungen an die Politik formuliert werden. Denn wer, wenn nicht die Seniorinnen und Senioren selbst wissen, wie ein gutes Gesundheits- und Pflegesystem gestaltet werden muss und wo die Barrierefreiheit im Öffentlichen Personennahverkehr ausbaufähig ist?
Die Seniorenmitwirkung hört jedoch oftmals in der eigenen Stadt oder Gemeinde oder im Bundesland auf. Aktuell haben nur vier von 16 Bundesländern ein Seniorenmitwirkungsgesetz oder haben diese Mitwirkung auf kommunaler Ebene verankert. Leuchtturm ist hierbei die Hansestadt Hamburg, in der alle Menschen ab 60 Jahren regelmäßig darüber entscheiden, wer die Senioreninteressen vertritt und sich die DGB-Gewerkschaften in allen Stadtteilen engagieren. Erreicht werden konnte so beispielsweise kürzlich, dass das ÖPNV-Ticket ohne Uhrzeitenbegrenzung gilt und nicht wie früher erst ab neun Uhr.
Damit die Seniorenmitwirkungsstrukturen wie in Hamburg kein Einzelfall bleiben, haben sich die Senior*innen in den DGB-Gewerkschaften entschieden, sich dafür einzusetzen, dass in allen Bundesländern Seniorenmitwirkungsgesetze etabliert werden. Die EVG hat dieses Ziel ebenfalls beim letzten Gewerkschaftstag beschlossen. Auch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) soll für dieses Vorhaben gewonnen werden, damit die Interessen älterer Menschen besser gehört und ihre Anliegen zügiger umgesetzt werden. Hierfür wird sich die EVG bei der anstehenden Vollversammlung der BAGSO im November politisch stark machen.