EVG startet in die nächste Tarifrunde
Am Dienstag haben die Tarifverhandlungen für die Eisenbahnunternehmen außerhalb der DB AG begonnen. Die EVG verhandelt mit insgesamt 21 Unternehmen. Die Tarifverhandlungen beginnen noch in der Friedenspflicht, zwei Monate vor dem offiziellen Auslaufen der Tarifverträge.
Ein tarifpolitisches Ziel ist das „Vollmachen der Inflationsausgleichsprämie“. Diese wurde bei den NE-Bahnen bislang nicht in voller Höhe gezahlt. Damit der noch ausstehende Differenzbetrag ebenfalls steuerfrei bei den Beschäftigten ankommt, muss hierüber spätestens im Dezember eine Einigung erzielt werden.
Darüber hinaus fordert die EVG für ihre Mitglieder bei den NE-Bahnen eine Lohnerhöhung von 7,6 Prozent, einschließlich eines sogenannten Zusatzgeldes (EVG-Zug). Dieses soll mit einer Wahloption versehen sein. Schichtarbeitenden sowie Beschäftigten, die Kinder betreuen oder Angehörige pflegen, sollen die Möglichkeit haben, einen Teil der Lohnerhöhung in Freizeit umzuwandeln. „Damit schaffen wir Freiräume für Beschäftigte mit besonderen Belastungen“, machte EVG-Co-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay deutlich.
Weitere Forderungen sind mehr Freiräume bei der Arbeitszeitgestaltung, damit die Beschäftigten wie bei der Deutschen Bahn selbstbestimmt darüber entscheiden können, ob sie unter Anpassung des Entgelts 40 bis 35 Stunden in der Woche Vollzeit arbeiten. Zudem fordert die EVG eine exklusive Einmalzahlung nur für Mitglieder.
Mit 14 der insgesamt 21 Unternehmen wird die EVG in einer gemeinsamen Runde verhandeln. Der Transdev-Konzern hatte arbeitgeberseitig erklärt, sich hieran nicht beteiligen zu wollen. „Wir werden gleichwohl einen tarifpolitischen Flickenteppich verhindern“, stellte EVG-Co-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay klar. „Unsere EVG-Tarifpolitik trägt eine einheitliche Handschrift. Dort, wo die EVG verhandelt, ist auch EVG drin.“ Das Ziel sei am Ende in allen Unternehmen gleichlautende Tarifverträge abzuschließen.
Die Tarifverhandlungen in der gemeinsamen Runde werden von Kristian Loroch und Cosima Ingenschay geführt. Verhandelt wird mit Abellio Mitteldeutschland GmbH, AKN Eisenbahn GmbH, Die Länderbahn GmbH DLB, Erfurter Bahn GmbH, erixx GmbH, eurobahn GmbH & Co. KG, Osthannoversche Eisenbahnen AG, SinONSchieneninfrastruktur Ost-Niedersachsen GmbH, Süd-Thüringen-Bahn GmbH, VIAS GmbH, VIAS Logistik GmbH,VIAS Rail GmbH, WestfalenBahn GmbH sowie der vlexxGmbH.
Einzeln verhandelt wird mit den sieben Unternehmen des Transdev-Konzerns: Bayerische Oberlandbahn GmbH, Bayerische Regiobahn GmbH, NordWestBahn GmbH, Transdev Hannover GmbH (TDH), Transdev Instandhaltung GmbH (TDI), Transdev Service GmbH, Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft mbH (WEG).