25 Jahre Bahnreform: Breites Interesse für mehr und besseren Schienenverkehr in Bonn
Anlässlich von 25 Jahren Bahnreform hatte der Ortsverband EVG Bonn/ Rhein-Sieg zum Thema „Mehr Bahn für die Menschen! 1994 – 2019: 25 Jahre Bahnreform. Wie geht es weiter?“ nach Bonn geladen. Auf dem Podium saßen Nina Blumenthal, EVG Köln, Matthias Gastel, MdB, Bündnis 90/Die Grünen, Karl-Heinz Rochlitz, Bundesnetzagentur und Detlef Neuß, Pro Bahn bzw. Allianz pro Schiene.
Umfassend diskutiert wurden politische Auswirkungen und strukturelle Probleme im Zusammenhang mit der Bahnreform. So wurden u.a. die marode Schieneninfrastruktur, die Lärmbelästigung durch Güterzüge im Mittelrheintal, die Chancen des EVG-Wahlmodells für die Rekrutierung neuer Fachkräfte und die Diskrepanz zwischen der erfreulichen Entwicklung im Personenverkehr im Kontext mit den Kapazitätsengpässen bei den Zügen bzw. der Infrastruktur angesprochen. Die resultierenden Verspätungen und vergleichbar hohen Preise führen nicht nur zu Benachteiligung im Wettbewerb, sondern auch zu Frust bei den Kunden, der sich leider immer häufiger auch in Übergriffen gegenüber Bahnbeschäftigten äußert. In der Diskussionsrunde wurde immer wieder festgestellt, dass viele der Entwicklungen mit der finanziellen Benachteiligung des Schienen- im Gegensatz zum Straßenverkehr zu erklären sind.
In Anbetracht der zukünftigen Herausforderung wurde u.a. die Forderung nach einer „zweiten Bahnreform“ laut, bei der verkehrspolitische Prioritäten zugunsten der Eisenbahn gesetzt werden sollten. Moderator und OV-Vorsitzender Rainer Bohnet bedankte sich bei allen Teilnehmenden für die intensive Debatte und forderte sie dazu auf, sich weiterhin mit konstruktiven Argumenten für die Bahn einzusetzen. Die rege Teilnahme bewies auch hier: Die Bahnbeschäftigten und Bahnkunden wollen dasselbe – einen guten, sicheren und zuverlässigen Schienenverkehr.