4-Länder-Treffen der Frauen in Fulda
In vergangener Woche hat das diesjährige 4-Länder-Treffen der Frauen in Fulda stattgefunden. Aufgrund kurzfristiger Absagen leider nur als Austausch der Kolleg:innen aus der Schweiz und Deutschland.
Der Freude, sich zum ersten Mal seit 2019 wieder live zu sehen, tat das aber keinen Abbruch. Die vergangenen Jahre hatte der Austausch pandemiebedingt immer nur digital stattgefunden. „Es freut mich sehr, dass wir jetzt endlich wieder gemeinsam den Blick über den Tellerrand wagen konnten. Bei allen Unterschieden in den Ländern, stehen wir doch oft vor den gleichen Herausforderungen“, so Nadja Houy, Vorsitzende der Bundesfrauenleitung, nach dem Treffen.
Das zeigte sich insbesondere, als die aktuelle Lage in den Ländern mit Ukraine-Krieg, Pandemie, Energiekrise und Inflation diskutiert wurde. Leider waren es in Krisensituationen in der Regel die Frauen, die ihre Berufstätigkeit einschränkten und Sorge- und Pflegearbeiten übernahmen. Dies wirkt auch auf die sowieso schon bestehende Rentenlücke zugunsten der Frauen in beiden Ländern ein.
„Wir müssen, ob in der Schweiz, in Deutschland oder auch weltweit aufpassen, dass mühsam erkämpfte Erfolge in der Gleichstellung nicht in Frage gestellt werden“, so Annette Gebhardt als Teilnehmende (AK Europa der Bundesfrauenleitung). Sorge bereitete allen zudem die Zunahme von Gewalt gegen Frauen und natürlich die Lage von Frauen und Mädchen in der Ukraine.
Wesentlich positiver waren die Informationen unserer schweizerischen Kolleginnen zum Thema Verkehrspolitik - hier nimmt die Schweiz seit Jahren eine Vorreiterrolle im Schienenverkehr ein. Anders als in der Bundesrepublik, wo sich das 9€-Ticket im Sommer einer großen Beliebtheit unter den Nutzenden erfreut hatte, aber auch Personalmangel, Probleme mit der Infrastruktur und einen enormen Investitionssrückstau deutlich gemacht hat.
Noch vor Ende dieses Jahren treffen sich die 4-Länder-Kolleg:innen erneut auf digitalem Wege, um das nächste Treffen vorzubereiten. 2023 geht es dann voraussichtlich in die Schweiz, pünktlich zum großen, feministischen Streik am 16.08.2023, um sich solidarisch zu beteiligen.