Seit Jahren stagniert die Lohnlücke zwischen Frauen und Männer in Deutschland. Aus diesem Anlass weisen die DGB-Gewerkschaften und zahlreiche Verbände auch in diesem Jahr auf das Datum hin, an dem Frauen rein rechnerisch erstmals im Jahr bezahlt werden. Von einer Gleichstellung der Geschlechter sind wir meilenweit entfernt.

Ein Hauptgrund für die Lohnlücke ist auch die ungleiche Verteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern. Zumeist sind es die Frauen, die sich überdurchschnittlich um die Kindererziehung und Angehörigenpflege kümmern Doch die Ungerechtigkeit betrifft längst nicht nur das Lohngefälle. Eine Spätfolge der ungleichen Verteilung ist Altersarmut, von der Frauen überdurchschnittlich stark betroffen sind.

Die Politik ist gefragt: Die DGB-Gewerkschaften sprechen sich für ein Rückkehrrecht von Teilzeit- auf Vollzeit und eine Verbesserung der Kinderbetreuungsbedingungen aus. Zudem ist es unabdingbar, dass die Berufsbilder im pädagogischen sowie im Pflege- und Gesundheitsbereich aufgewertet werden, damit die Benachteiligung der dort mehrheitlich weiblichen Beschäftigten gestoppt wird. Es wird höchste Zeit, dass der Begriff des Gender Pay Gaps (geschlechterspezifische Lohnlücke) zu den Relikten vergangener Tage gelegt wird!