Solidarität: EVG unterstützt Arbeitskampf der österreichischen Eisenbahnbeschäftigten

Am Montag 26. November wird der Zugverkehr für zwei Stunden in ganz Österreich zum Erliegen kommen. Österreichweite Warnstreiks im Eisenbahnsektor finden in der Zeit von 12.00-14.00 Uhr flächendeckend statt.

Österreichs Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida kämpft für einen fairen Umgang mit den 40.000 Eisenbahnbeschäftigten und für ein würdiges Angebot der Arbeitgeber bei den Kollektivvertragsverhandlungen. 

Bereits seit Juni verhandeln Gewerkschaften und Arbeitgeber für die Eisenbahnbeschäftigten, deren Branche von hoher Flexibilität und enormer Überstundenleistung geprägt ist. Neben Attraktivierungen im Rahmenrecht fordert die Gewerkschaft ein Angebot der Arbeitgeberseite, das sich aus der Inflationsabgeltung sowie einem fairen Anteil am Wirtschaftswachstum und aus der stark gestiegenen Produktivität der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner zusammensetzen muss. Die 8. Runde der KV-Verhandlungen ist nun gescheitert. Nach acht Verhandlungsrunden liegt das Angebot der Arbeitgeber gerade 15 Euro brutto über der Inflation.
 
Beispiellose Einschüchterungsversuche seitens der Unternehmen
 
Völlig inakzeptabel ist der Druck, der im Vorfeld des Warnstreiks von Eisenbahnunternehmen auf die Beschäftigten ausgeübt wird. So wurden sämtliche Führungskräfte seitens der ÖBB dazu angewiesen, am Streik teilnehmende MitarbeiterInnen zu erfassen und zu melden, mit der Begründung, „notwendige personelle Ersatzstellungen“ durchführen zu können, gepaart mit der Anmerkung, dass kein Entgeltanspruch für streikende ArbeitnehmerInnen bestehe. Nachdem sich daraufhin auch der Betriebsrat der WESTbahn dem Streikaufruf der Gewerkschaft anschloss, versucht nun auch deren CEO massiven Druck durch Emails an alle Beschäftigte auszuüben.
 
Streik und die Teilnehme an einem Streik sind in Österreich verfassungsrechtlich geschützt. Die Gewerkschaft vida steht für weitere Verhandlungen zur Verfügung. Es geht um einen fairen Umgang mit den Eisenbahnbeschäftigten und um ein würdiges Angebot, deren Leistungen entsprechend zu bewerten.