Abellio NRW - Sicherheit für Beschäftigte und Reisende gefordert
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und der Verein mobifair fordern angesichts der aktuellen Krise bei Abellio ein Umsteuern in der Vergabepolitik. Es sei nicht zu verstehen, dass es nur zwei Monate vor einem möglichen Ende des Betriebs der Abellio-Strecken in NRW noch immer keine Sicherheit für die Beschäftigten und die Reisenden darüber gibt, wie es ab dem 1. Februar 2022 weitergeht.
Martin Burkert, stellv. Vorsitzender der EVG, fordert von der nordrhein-westfälischen Politik ein klares Bekenntnis gegenüber den Beschäftigten: "Die Kolleginnen und Kollegen brauchen endlich Sicherheit, wie ihre Zukunft ab Februar aussieht. Sie haben in den vergangenen Jahren verlässlich die Menschen durch NRW gefahren und das wollen sie auch weiter tun."
Burkert fordert von den Verantwortlichen, ergebnisoffen verschiedene Lösungen zu prüfen. „Der Schutz der Beschäftigten sollte dabei immer an erster Stelle stehen. Sollte es zu einer Notvergabe an andere Betreiber kommen, so muss der Personalübergang schnellstmöglich geregelt werden. Für die Zukunft erwartet er von der Politik ein deutliches Umdenken mit dem Fokus auf mehr Qualität: "Ein ‚Weiter so‘ in der Ausschreibungspolitik darf es nicht geben. Wir brauchen daher zwischen Politik und Branche einen Pakt für mehr Qualität im Schienenpersonennahverkehr. Die Politik muss mehr Geld in die Hand nehmen und die Unternehmen müssen verpflichtet werden, genügend Personal einzuplanen und eigenes Personal auszubilden“, so Burkert.
Dirk Schlömer, Vorstand des gewerkschaftsnahen Vereins mobifair, ergänzt dazu: "Eine solche Verpflichtung der Betreiber lässt sich in den Verkehrsverträgen festschreiben und muss auch fortlaufend kontrolliert werden. Was wir für die Zukunft brauchen, sind auskömmliche Verkehrsverträge für leistungsfähige Verkehre und gute Beschäftigungsbedingungen." Kann das nicht gewährleistet werden, dann sehen EVG und mobifair die Gefahr, dass viele Reisende aber auch Beschäftigte sich vom Schienennahverkehr abwenden. "Das wäre fatal, denn wir brauchen eine starke Schiene für eine Verkehrswende und für die Erreichung der Klimaziele", erklärt Martin Burkert.