Allianz pro Schiene zeichnet Eisenbahner:innen mit Herz aus
Die Allianz pro Schiene (ApS) hat bereits zum zwölften Mai den „Eisenbahner mit Herz“ ausgezeichnet. Bei der feierlichen Preisverleihung im Potsdamer Kaiserbahnhof wurden die Sieger für dieses Jahr geehrt. Die Silbermedaille ging an zwei Kolleginnen von der EVG.
Den Preis gab es für einen nicht alltäglichen Fall einer Studentin aus Budapest, der im Reisezentrum irrtümlicherweise ein neues Ticket für 233 Euro verkauft wurde, nachdem ihr ursprünglicher Zug ausgefallen war. DB-Zugchefin Janina Küfner und DB-Zugbegleiterin Julia Schelhorn trösten die weinende Studentin nicht nur, sondern sorgen selbst nach Dienstschluss in Nürnberg dafür, dass ihr das Geld sofort auf die Kreditkarte zurückgebucht wird. Für den entschlossenen Einsatz erzielten die beiden EVG-Kolleginnen vom Fernverkehr den zweiten Platz.
Die Goldmedaille vergab die Jury für einen selbstlosen Ersthelfereinsatz in einer Unterführung am Bahnhof Wittlich. Ein DB-Regio-Zugbegleiter eilte zu einer jungen Amerikanerin, die vor dem Aufzug zusammengebrochen ist und nach Hilfe rief. Schnell ruft er über sein Handy den Notarzt an, dann startet er zusammen mit dem Ehemann der Amerikanerin die Reanimation. Er übernimmt die Herzdruckmassage, der Ehemann die Mund-zu-Mund-Beatmung. Zusammen gelingt es ihnen, die gut 15 Minuten bis zum Eintreffen des Notarztes zu überbrücken. Und der Arzt holt die junge Mutter ins Leben zurück. „Mehr Einsatz für die Fahrgäste geht nicht mehr“, lobt ApS-Geschäftsführer Dirk Flege.
Bronze ging an einen Kundenbetreuer der Eurobahn. Er beruhigt einen unter Alkohol und Drogen stehenden Störenfried, damit seine Fahrgäste ihre Anschlüsse in Bielefeld pünktlich erreichen. Nachdem der Störer sogar vor Wut sogar in den Wanderstock eines Mitreisenden gebissen hatte, stellte sich der Kollege mit seinem ganzen Körper zwischen ihn und seine Fahrgäste.
Den Sonderpreis erhielt ein Lehrlokführer von National Express für seinen Einsatz für die Flutopfer im Ahrtal: Er war einer der ersten Helfer vor Ort und opferte seine Freizeit, um anzupacken, Schutt wegzuräumen und Keller wiederherzurichten.