Arbeit 4.0: Digitalisierung hat längst Einzug gehalten
Was haben wir mit Digitalisierung zu tun? Wie beeinflusst dieser Prozess unsere Arbeitswelt bereits heute, was kommt künftig auf uns zu und wo müssen wir als Betriebsräte aktiv mitwirken? Das waren einige Themen, die rund 30 Teilnehmer auf dem regionalen Workshop Arbeit 4.0 in Karlsruhe diskutierten.
Was haben wir mit Digitalisierung zu tun? Wie beeinflusst dieser Prozess unsere Arbeitswelt bereits heute, was kommt künftig auf uns zu und wo müssen wir als Betriebsräte aktiv mitwirken? Das waren einige Themen, die rund 30 Teilnehmer auf dem regionalen Workshop Arbeit 4.0 in Karlsruhe diskutierten.
Sehr deutlich wurde, dass vieles bereits „schleichend“ in unsere Arbeitswelt eingezogen ist. Es ist heute völlig normal, ein Diensthandy zu haben, Arbeitsaufträge mobil per Handy oder Tablet zu erhalten und auch die Erledigung zu melden. Das bedeutet für viele Kolleginnen und Kollegen eine ständige Erreichbarkeit und nur allzu oft auch eine deutliche Verdichtung der Arbeit. Wegezeiten entfallen, damit oft auch die Kontaktmöglichkeiten zu anderen Kolleginnen und Kollegen. Ständiges Lernen, um die neue Technik zu beherrschen, ist längst Alltag geworden.
Ein wichtiger Punkt war, dass bereits im Vorfeld der Einführung neuer Systeme die Betriebsräte ganz entscheidend eingebunden werden und sehr genau schauen müssen, was da passiert. Wie wird die Einführung geplant, wie laufen die Prozesse und wie werden die Beschäftigten begleitet?
Die Technik können wir nicht beeinflussen und nicht aufhalten - wir müssen aber den Prozess begleiten und im Sinne unserer Mitglieder agieren. Patentlösungen gibt es nicht, aber Spielregeln müssen geschaffen werden, damit unsere Mitglieder bei allen immer schneller werdenden Veränderungen in der Arbeitswelt entsprechend geschützt sind und ihre Arbeit wertgeschätzt wird. Dazu gehören unter anderem eine Erfassung und neue Bewertung der veränderten Berufsbilder, die Anerkennung von Mehrfachqualifikationen, die Honorierung von Weiterqualifizierungen sowie entsprechender Schutz bei Datenerfassungen und Überwachung durch den Arbeitgeber.
Unterschiedliche Meinungen gab es dazu, was tariflich geregelt werden muss, und was betrieblich zu regeln ist.
Aber klar war: Es gibt Handlungsbedarf.
„Am Anfang des Workshops war ich der Meinung, die Digitalisierung betrifft mich weniger und musste dann feststellen, dass diese schon sehr weit fortgeschritten ist. Auch bei uns müssen sich die Kolleginnen und Kollegen ständig weiterqualifizieren, aber es findet keine entsprechende Honorierung statt. Das muss verbessert werden.“
Lothar Stößer, Betriebsrat, DB Energie |
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„Was passiert mit den Kolleginnen und Kollegen, deren Arbeitsplätze durch die Digitalisierung wegfallen? Hier muss es einen Wandel im Unternehmen geben. Betriebsräte müssen sehr frühzeitig eingebunden werden, um rechtzeitig entsprechende Maßnahmen wie Weiterqualifizierung oder auch Umschulung einfordern zu können.“ Guido Gellert, Betriebsrat, DB Fernverkehr, ICE-Werk Basel |