Arbeitszeitkonferenz in Köln: „Der Betriebsrat nimmt seine Beteiligungsrechte sehr ernst“
Beharrlichkeit und gute Vorbereitung haben am Ende zum Erfolg geführt.
Die Arbeitszeit-Regelungen, die letztlich in einem Einigungsstellen-Verfahren erstritten wurden, haben eine völlig neue Perspektive auf die Wertigkeit von Arbeit eröffnet, erläuterte Klaus-Koch, Betriebsrat in einem Werk der Instandhaltung. Heute würde Arbeit nicht einfach angeordnet, heute würde die Geschäftsleitung genau überlegen - und vor allem darlegen - warum bestimmte Tätigkeiten wann erledigt werden müssten. Grund hierfür sei, dass der Betriebsrat seine Beteiligungsrechte sehr ernst nähme.
„Da ist viel machbar", erklärte Klaus Koch. So habe man beispielsweise vereinbaren können, dass Kolleginnen und Kollegen, die älter als 55 Jahre sind, nur noch freiwillig an Sonder- oder Zusatzschichten teilnehmen. „Wer nicht will oder nicht kann, bleibt zu Hause ohne Nachteile befürchten zu müssen, weil wir das so vereinbart haben", stellte Klaus Koch fest.
Deutlich wurde in Köln, auf der nunmehr vierten Arbeitszeitkonferenz in diesem Jahr, dass gute Vereinbarungen Zeit brauchen. Zwei Jahre waren nötig, um letztlich belastbare und funktionierende Absprachen zu treffen – „aber es hat sich gelohnt", so Klaus Koch. „In unserem Betrieb sind es immer noch wir, die mitbestimmen", machte er deutlich. Auswüchse, wie in anderen Branchen, in denen zwischenzeitlich Maschinen die Menschen „zur Arbeit rufen" müssten verhindert werden.
Im Rahmen der Arbeitszeitkonferenz befassten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem ausführlich mit unterschiedlichsten Formen von Kampagnen zur Mobilisierung und dem Thema Arbeitszeit in all seinen Facetten.