Ausgezeichnete Vereinbarung: European Railway Award für „Women in Rail“

Drei Jahre Arbeit, die sich gelohnt haben: Die europäische Vereinbarung „Women in Rail“ ist als besondere Leistung im Jahr der Schiene mit dem European Railway Award 2022 ausgezeichnet worden. Mit diesem Preis werden seit 2007 alljährlich herausragende Projekte und Personen der europäischen Eisenbahnen gewürdigt.

Er wurde am Dienstagabend in einer Zeremonie (hybride Veranstaltung) übergeben. Die Europäische Transportarbeiter Föderation (ETF) und die Gemeinschaft Europäischer Bahnen (CER) nahmen die Auszeichnung in Brüssel in Empfang. 

„Heute feiern wir diese Auszeichnung und morgen beginnen wir mit der Arbeit“, freute sich Livia Spera, die als Generalsekretärin den Preis für die ETF entgegennahm. Sie würdigte „Women in Rail“ als einen „grundlegenden Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Eisenbahnbranche“. 

„Wir brauchen mehr Frauen, wenn wir den Sektor besser und fit für die Zukunft machen wollen. Es gibt so viele ehrgeizige, interessierte und talentierte Frauen, für sie müssen wir die Arbeit bei der Eisenbahn interessant und attraktiv machen.“

Auch die EVG darf sich geehrt fühlen, denn Kolleg*innen von uns waren maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt. Im November 2021 wurde das Abkommen in Brüssel unterzeichnet. Passend: Denn im europäischen Jahr der Schiene waren es genau die Sozialpartner des Schienensektors, die als einzige einen sektoralen sozialen Dialog zum Erfolg geführt haben.

Das Abkommen setzt auch für andere Branchen Maßstäbe. Denn mit ihm sind eine Reihe von Maßnahmen vereinbart worden, die bei den europäischen Eisenbahnunternehmen umgesetzt werden müssen, so u.a.: eine Gleichstellungspolitik und -strategie im Unternehmen, eine ausgewogene Vertretung der Geschlechter in der Belegschaft, Geschäftsleitung und Aufsichtsräten, Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen, Abbau von geschlechtsspezifischen Diskriminierungen, Maßnahmen gegen sexuelle Belästigungen und Sexismus etc. (Mehr dazu hier)

Hintergrund:

Die Jury für den European Railway Award besteht aus CEOs der Eisenbahn- und Bahnindustrie, politischen Entscheidungsträgern auf EU-Ebene, früheren Gewinner*innen und ausgewählten Journalist*innen. Jedes Jahr werden mehrere Preise vergeben. 

Weitere Preisträger in diesem Jahr sind die EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean für den Connecting Europe Express und Shift2Rail Joint Undertaking, Europas erste öffentlich-private Partnerschaft für Forschung und Innovation im Schienenverkehr, die 2014 ins Leben gerufen wurde und nun durch das neue gemeinsame Unternehmen Europe's Rail abgelöst wird. Der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei im EU-Parlament, Manfred Weber, wurde für seine Unterstützung des Bahnreisens speziell bei jungen Menschen ausgezeichnet. Das nationale norwegische Eisenbahninfrastrukturunternehmen Bane NOR erhielt den Preis für die Investitionsprogramm in das Europäische Eisenbahnverkehrsmanagementsystem (ERTMS).