Behindertengerechte S-Bahn-Wagen: Berliner EVG warnt vor Streit zwischen Behindertenverbänden und S-Bahn - Bahnsteigaufsichten nötig
Die Berliner EVG hat vor einem möglichen Streit zwischen Behindertenverbänden und der S-Bahn in der Hauptstadt gewarnt. Dabei geht es um die künftige Ausstattung der neuen S-Bahn-Wagen, die ab 2021 zum Einsatz kommen sollen.
Der Berliner Behindertenverband hatte moniert, dass es beispielsweise für Rollstuhlfahrer Probleme beim Einstieg und mit dem Platz in den Wagen geben werde. Der Streit hat inzwischen auch die Berliner Politik erreicht.
„Wir brauchen praktikable Lösungen“, erklärte der Berliner EVG-Vorsitzende Michael Bartl. Dabei sei klar, dass auch die künftige Fahrzeugflotte, die zurzeit geplant wird, „selbstverständlich so ausgestattet werden muss, dass sie von Menschen mit Handicap problemlos genutzt werden kann“.
Möglicherweise sei jedoch die Technik und die Ausstattung nicht die einzige Option. „Es wird immer deutlicher, dass die Abschaffung der Bahnsteigaufsichten ein Riesenfehler war“, kritisierte Bartl. Er verlangte, dass hier ein Umdenken einsetzen müsse. „Wir brauchen Aufsichten auf den Bahnhöfen. Diese können beispielsweise Rollstuhlfahrern helfen, sie erhöhen aber insgesamt auch das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste.“ Hinzu komme, dass die Abfertigung des Zuges dann nicht mehr in der Verantwortung des Lokführers liege, der ohnehin schon unter Druck stehe. Bartl machte darauf aufmerksam, dass man in München wieder dazu übergehe, die S-Bahnhöfe mit Aufsichten zu besetzen.