Berliner EVG gegen Militärtransporte auf der Schiene – Kritik am bevorstehenden Großmanöver
Die Berliner Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) spricht sich gegen Militärtransporte auf der Schiene aus. Generell übt die Gewerkschaft scharfe Kritik am bevorstehenden US-Manöver „Defender Europe“ und fordert, „die deutsche Beteiligung an diesem Manöver einzustellen“. Einen entsprechenden Beschluss fasste die EVG Berlin.
Ausgerechnet rund um den 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges starte die US- Armee ihr Großmanöver mit Unterstützung von 15 NATO-Ländern sowie zwei weiterer Verbündeter. Das Ziel der Übung sei der Transport und Verteilung von Truppen und Waffen aus den USA nach Deutschland, Polen, Georgien, ins Baltikum und nach Finnland. Insgesamt sollen 37.000 Soldaten teilnehmen. „Damit ist es das größte Militärmanöver in Europa seit Ende des Kalten Krieges“, stellt die EVG fest. Deutschland werde dabei eine zentrale Rolle spielen, da der Transport wesentlich über deutsches Territorium geführt werde.
„Die EVG Berlin ist gegen dieses Großmanöver“, heißt es in der Entschließung. Andere Länder könnten es als Kriegsvorbereitung deuten.
Zu befürchten sei ein neuer Rüstungswettlauf. „Vor diesem Hintergrund sprechen wir uns auch gegen die geplante Erhöhung des Rüstungsetats aus“, bekräftigen die Gewerkschafter aus Berlin.
Die Gewerkschafter verweisen in diesem Zusammenhang auf das Programm der EVG, in dem es u. a. heißt, dass der Grundsatz gelte, „dass Frieden nicht durch kriegerische Maßnahmen erreicht werden kann.“ Außerdem will sich die Gewerkschaft „weiterhin intensiv für Abrüstung und Völkerverständigung einsetzen. Ein Schwerpunkt hierbei bildet das internationale Engagement der EVG.“