Berliner S-Bahn: EVG begrüßt Investitionen in den Ring - aber mehr Aufsichten und bessere Koordination nötig
Die Probleme auf dem Berliner S-Bahn-Ring sind nach Auffassung der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Berlin eine Folge des jahrelangen Sparkurses bei dem Unternehmen. „Die Folgen dieser knallharten falschen Politik sind noch immer zu spüren“, warnte der Berliner EVG-Vorsitzende, Michael Bartl. Dies gelte auch für das Personal.
Bartl verwies darauf, dass allein die Zahl der Aufsichten auf den Bahnhöfen von 540 in den zurückliegenden Jahren auf 300 reduziert worden sei. „Dabei sind Aufsichten gerade auch im Störungsfall unglaublich wichtig.“ Allerdings würden auch die noch vorhandenen 300 Aufsichten nicht mehr ihren ursprünglichen Tätigkeiten nachgehen. „Hier haben sich die Aufgaben stark verändert“, betonte der Berliner EVG-Vorsitzende. Ein Großteil sei in erster Linie für die Information der Fahrgäste zuständig, aber nicht mehr für das Koordinieren im Störungsfall.
Hier sei ein „funktionierendes und gut vernetztes System auseinandergerissen worden“. Bartl machte darauf aufmerksam, dass auch die Leitstelle der Berliner S-Bahn nicht ausreichend besetzt sei. Deshalb sei insgesamt eine „Rolle rückwärts“ nötig. Es zeige sich immer wieder, dass auch der verheerende Sparkurs beim Personal mitverantwortlich für die zahlreichen Probleme war und ist“. Insofern seien die geplanten Investitionen in den S-Bahn-Ring „nötig, richtig und wegweisend“, aber dies allein werde nicht reichen. An einer „soliden Personalpolitik kommt die S-Bahn nicht vorbei“, unterstrich der Gewerkschafter.