Besuch der KZ-Gedenkstätte Buchenwald: Eine Reise in die dunkele Geschichte Deutschlands
Der ganztägige Besuch der KZ-Gedenkstätte Buchenwald am vergangenen Mittwoch war eine Reise, die uns tief in die düstersten Kapitel deutscher Geschichte führte. Gemeinsam mit den Auszubildenden der DB KT aus der Region Nord unternahmen wir diesen beeindruckenden Ausflug, um die Schrecken des Konzentrationslagers Buchenwald zu erkunden.
Unser Ausflug begann auf dem alten 4 km langen Bahndamm, der einst unter unmenschlichen Bedingungen von KZ-Häftlingen gebaut, hin zum Konzentrationslager, um das Lager an den reichsweiten Schienenverkehr anzubinden. Der Weg war gesäumt von Steinen, auf denen Namen aufgemalt waren. Diese Steine repräsentierten die unzähligen Kinder, die im KZ Buchenwald ihr Leben verloren hatten. Bereits hier wurde uns bewusst, dass wir uns an einem Ort befinden, an dem das Grauen überall gegenwärtig war.
Das Tor der Gedenkstätte, mit dem zynischen Spruch „Jedem das Seine", empfing uns mit düsterer Präsenz. Es war der Eintrittspunkt in eine Welt des Schreckens und der Unterdrückung, die schwer in Worte zu fassen ist. Dieses Tor erinnerte uns unmissverständlich an die Ideologie der Erbauer und deren unerklärliche und brutale Lebenseinstellung.
Wir setzten unseren Weg fort und gelangten zu den Überresten der alten Baracken. Die Fundamente dieser Gebäude zeugen von den unmenschlichen Bedingungen, unter denen die Häftlinge leiden mussten. Die Enge, der Schmutz und die Ausweglosigkeit, die hier herrschten, waren kaum vorstellbar.
Das Museum in der Gedenkstätte Buchenwald war ein weiterer berührender Halt. Hier erfuhren wir mehr über die Geschichte des Konzentrationslagers, sahen bewegende Fotos und lasen Dokumente, die von den Qualen und dem Widerstand der Häftlinge zeugten. Es war ein Ort des Gedenkens und des Lehrens, der uns die Bedeutung der Erinnerung verdeutlichte.
Die Baracke 66, in der Kinder unter schrecklichen Bedingungen gefangen gehalten wurden, war einer der schlimmsten Orte im KZ Buchenwald. Der Anblick dieses Ortes und die Vorstellung, wie unschuldige Kinder hier litten, erschütterten uns zutiefst.
Schließlich erreichten wir das Krematorium, das die düsterste Facette des Konzentrationslagers darstellte. Der Anblick des Gebäudes, in dem unzählige Menschen verbrannt und auch erschossen bzw. gehenkt wurden, ließ uns sprachlos zurück. Es war eine eindringliche Erinnerung an die Absurdität des Hasses und der Grausamkeit, die an Menschen von Menschen begangen wurde, nur weil sie aus der Gemeinschaft gedrängt worden waren und nicht als Mensch zählten.
Unser Besuch in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald war eine Erfahrung, die uns nachhaltig geprägt hat. Die Erinnerung an die Gräueltaten, die sich hier ereignet haben, wird uns für immer begleiten. Es ist unsere Pflicht, sicherzustellen, dass die Schrecken der Vergangenheit nicht vergessen werden und sich nie wiederholen. Dieser Besuch hat uns daran erinnert, wie wichtig es ist, Menschlichkeit, Toleranz und auch Diversität zu schätzen und zu verteidigen, um eine bessere Zukunft zu gestalten. Auch heute werden wieder Menschen bedrängt, gehasst, verachtet, nur weil sie eine Minderheit sind! Wehret den Anfängen!
Der Besuch der Gedenkstätte wurde in Unterrichtsform geschichtlich vorbereitet. Ebenso fand eine umfangreiche Nachbereitung statt, die sich auch mit der Rolle der Reichsbahn zwischen 1933 und 1945 sowie mit den Eisenbahner:innen befasste, die sowohl im Widerstand waren, aber zum Teil auch bedingungslos Dienst taten. Ein weiteres Thema waren die anderen Verfolgtengruppen, welche systematisch ausgegrenzt und verfolgt/vernichtet wurden.
Ein besonderer Dank gilt Eberhard Podzuweit von der EVA-Akademie, der dieses Seminar vorbereitet und zusammen mit Hans Mielke durchgeführt hat.