Betreiberwechsel: EVG befürchtet Personal-GAU in Baden-Württemberg
Bei einem Betreiberwechsel für das Stuttgarter Netz in 2019 befürchtet die EVG den Personal-GAU. Schuld daran ist die Landesregierung in Stuttgart. Seit Jahren mauert sie bei klaren Regelungen für einen verbindlichen Personalübergang.
Im Ergebnis zeichnet sich ein branchenpolitischer Scherbenhaufen ab.
Bei einem Runden Tisch am Dienstag haben wir im Falle eines Betreiberwechsels unter anderem erneut gefordert:
- Weiterbeschäftigung nur mit Besitzstandsgarantie
- Alle Züge sind mit KIN zu besetzen
- Die Prüfquote von 25% muss deutlich erhöht werden
- Ausbildungs- und Personalqualität auf hohem Niveau
- Bisherige Qualität bei Sicherheit und Service bleibt unantastbar
Weil es das Land ablehnt, unsere Forderungen in seine Ausschreibungen aufzunehmen, könnte den neuen Betreibern gleich zu Beginn das erforderliche Personal für einen reibungslosen Betrieb fehlen. „Angesichts drohender Abstriche bei Lohn und betrieblicher Altersvorsorge fehlen den bisherigen DB Beschäftigten die Anreize, zu neuen Anbietern zu wechseln“, kritisiert der EVG-Vorsitzender Alexander Kirchner. Abellio und Go Ahead haben in einem Bieterverfahren den Zuschlag für Nahverkehrsverbindungen ab 2019 im Stuttgarter Netz erhalten, die bislang von der DB Regio bedient wurden.
Bei der vorgeschriebenen Prüfquote von nur noch 25 Prozent sorgen wir uns vor allem um die Zukunft der Zugbegleiter. Somit würden nur noch in jedem vierten Zug die Tickets kontrolliert. Das könnte sich erheblich auf die Sicherheit des Personals und der Fahrgäste in den Zügen auswirken. Die immer häufiger registrierten Übergriffe sprechen eine eindeutige Sprache. Wir appellieren an die Landesregierung von Baden-Württemberg: Die Schiene muss sicher und zuverlässig funktionieren. Das kann nur mit zukunftssicheren und verbindlichen Regelungen für die Beschäftigten bei Betreiberwechsel garantiert werden.