BR-Wahlen: EVG-Jugend prägt Gütesiegel für den Generationswechsel
Die Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten für die Betriebsratswahl ist in vollem Gange. Die EVG-Jugend und die Konzern- Jugend- und Auszubildendenvertretung (KJAV) haben eine Idee entwickelt, wie es gelingen kann, den demografischen Wandel in den Gremien mitzugestalten.
So soll ein Siegel vergeben werden, wenn bestimmte Kriterien bei der Zusammenstellung der Listen erfüllt worden sind.
- Um das silberne Siegel zu erhalten, muss die Liste der internen Richtlinie Vielfalt entsprechen. Ziel der Richtlinie ist es, möglichst viele Menschen zu erreichen und die Vielfalt im jeweiligen Organisationsgebiet widerzuspiegeln. Dies soll durch die Vertretung aller Personengruppen in den jeweiligen Organen erreicht werden.
- Um das goldene Siegel zu erhalten, müssen 10%, mindestens aber zwei der aussichtsreichen Listenplätze von Personen der Altersgruppe 18 bis 30-jährigen besetzt sein.
„Wir sind mitten drin in einem großen demografischen Wandel, aber wir wollen auch, dass die fachliche Expertise weitergegeben wird“, sagt Aline Mundt, Vorsitzende der KJAV bei der DB AG. Ergänzt werden soll das Siegel daher durch gezielte Maßnahmen zum Wissenstransfer (z. B. Mentoringprogramme).
Worum es nicht geht: lebensältere und damit erfahrene Kolleg*innen zu verdrängen. „Da, wo Kandidat*innen ohnehin ausscheiden, soll mit dem Siegel gefördert werden, dass Jüngere bei der Neubesetzung der Listenplätze berücksichtigt werden“, sagt Lukas Mayer, Vertreter der Jugend im Bundesvorstand. Die Idee ist bereits mit dem Bundesbetriebs- und Dienststellengruppenausschuss (BuBA) besprochen. Dessen Vorsitzender Rainer Perschewski spricht von einem „zukunftsweisenden Ansatz“.
Durch das Betriebsrätemodernisierungsgesetz sind nun auch Jugendliche ab 16 Jahren aktiv zur BR-Wahl berechtigt. Die Bundesjugendleitung hofft, durch die Einführung der Siegel junge Kollegen*innen für Betriebsratsarbeit zu ermutigen und sie für die betriebliche Interessensvertretung zu gewinnen.