Bundesgeschäftsführerin Cosima Ingenschay zu Gast beim Frauennetzwerk DB AG
„Wie kann im DB Konzern der Frauenanteil über alle Hierarchieebenen hinweg gesteigert werden?“ Dies war eine der Fragen, die in einer Online-Session des Frauennetzwerks mit mehr als 160 Teilnehmerinnen erörtert wurden.
Cosima Ingenschay, Bundesgeschäfts-führerin der EVG, stellte heraus, dass Frauen durch gegenseitige Unterstützung an Stärke und Einfluss gewinnen können, dass es aber auch strukturelle Veränderungen braucht.
Eine verbindliche Frauenquote hält sie für das einzige Instrument, das wirksam Veränderungen herbeiführen kann. Freiwillig funktioniere es nicht. Die Frage, ob sie sich geschlechtergemischte Doppelspitzen auch für Gremien innerhalb der EVG vorstellen könnte, beantwortet sie mit einem deutlichen „Ja“.
Sie ermutigte die Frauen der DB, selbst aktiv um ihre Beteiligung zu streiten und mutig Aufgaben zu übernehmen, und damit zum Kulturwandel innerhalb der DB beizutragen. Die EVG stehe dabei immer an ihrer Seite: Gewerkschaften setzten sich für einen stetigen kulturellen Wandel in Unternehmen, Politik und Gesellschaft hin zu mehr Vielfalt ein.
Auch das „Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ (FüPoG II) kam zur Sprache. Das 2015 in Kraft getretene Gesetz wurde aktuell novelliert und durch den Bundestag bereits verabschiedet, die Zustimmung durch den Bundesrat steht am 25. Juni auf der Agenda. „Ich hätte mir hier weitreichendere Entscheidungen gewünscht“, so Ingenschay, „aber der gefundene Konsens ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“
Ingenschay engagiert sich für Gleichberechtigung innerhalb der Gewerkschaft und darüber hinaus. In ihrem Berufsweg steht stets der Veränderungs- und Gestaltungswille im Vordergrund. Ihr war früh klar, dass ihr dies aus einer verantwortungsvollen Position heraus leichter gelingen kann. In der Diskussion wurde erörtert, welche Rahmenbedingungen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stärken und wie diese eingefordert werden können. Dabei wurde die Rolle der örtlichen Betriebsräte herausgehoben, die am besten die regionalen Erfordernisse kennen. Ingenschay ermunterte dazu, den Kontakt insbesondere zu den Frauen in den örtlichen EVG-Betriebsgruppen und den Betriebsräten zu suchen und dort in den Austausch zu treten. Die EVG-internen Organwahlen und die Betriebsratswahlen im nächsten Jahr bieten viele Möglichkeiten zum Austausch.
Moderiert wurde die Session von Lisa Blumrodt und Simone Tautz aus dem Frauennetzwerk, die am Ende Cosima herzlich für die offenen Worte und allen Teilnehmer*innen für die angeregte Diskussion dankten.