Cargo-Betriebsräte wenden sich an Bundeskanzlerin Merkel

Die Betriebsratsvorsitzenden der zwölf DB-Cargo-Wahlbetriebe haben sich, gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrates, in einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin gewandt. Sie fordern darin die Unterstützung von Angela Merkel ein, die Rahmenbedingungen für den Schienengüterverkehr zu verändern. Anlass für das Schreiben ist die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels.

 

 

Die Betriebsratsvorsitzenden der zwölf DB-Cargo-Wahlbetriebe haben sich, gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrates, in einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin gewandt. Sie fordern darin die Unterstützung von Angela Merkel ein, die Rahmenbedingungen für den Schienengüterverkehr zu verändern. Anlass für das Schreiben ist die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels.

Bei den Eröffnungsfeierlichkeiten hatte die Kanzlerin unter anderem gesagt: „Der Tunnel erhöht den Takt unserer Zusammenarbeit und unseres Zusammenlebens. (...) Wir werden mit noch mehr Elan an unseren Aufgaben arbeiten.“ Genau das wollen die Betriebsräte von DB Cargo auch. Im offenen Brief an die Kanzlerin heißt es: „Wir, die EVG Betriebsräte der DB Cargo, wollen gemeinsam mit Ihnen den Schienengüterverkehr in Deutschland stärken".

Der intermodale Wettbewerb, der durch den Gotthard-Basistunnel noch verstärkt werde, mache das Geschäft des Schienengüterverkehrs nicht einfacher. Deshalb müssten die politischen Rahmenbedingungen endlich zugunsten des Verkehrsträgers Schiene verändert werden. „Wir brauchen eine öffentliche Innovations- und Investitionsoffensive, die Nachhaltigkeit, Qualität und Wirtschaftlichkeit aller Unternehmen im Schienengüterverkehr stärkt", machen die Betriebsratsvorsitzenden von DB Cargo in ihrem Schreiben an die Kanzlerin deutlich.

Dies umso mehr, da der Schienengüterverkehr in Deutschland als systemrelevant gilt. Dieser sei eng mit der „Zukunft der Industrie“ und der logistischen Wertschöpfung verbunden. Außerdem sei der Schienengüterverkehr einer der Kernbestandteile der Energiewende und Wesentlich für das Erreichen der Klimaschutzziele.

Zudem werde der Einsatz digitaler Technologien zu einem Produktivitäts- und Effizienzschub im Schienengüterverkehr führen - aber nur, wenn die Weichen vom Vorstand der DB AG jetzt nicht in die falsche Richtung gestellt werden. Genau das aber befürchten die Cargo-Betriebsräte der EVG. „Das aktuelle Managementprogramm "Zukunft Bahn" ist kein Schritt nach vorne, sondern ist ein gewaltiger Schritt in die Vergangenheit", machen sie in ihrem offenen Brief deutlich.

Deshalb habe der Gesamtbetriebsrat die Strategie „GüterArbeit 2030“ entwickelt und einstimmig beschlossen. Die zentrale Forderung laute: DB Cargo braucht einen Wachstums-, Qualitäts-, Beschäftigungs- und Produktivitätsschub. „Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, wir hoffen in diesem Sinne auf Ihre Unterstützung", heißt in dem Schreiben an Angela Merkel.

Hinweis an die Redaktion:
Am Mittwoch, den 8. Juni 2016, findet ab 9:00 Uhr eine Demonstration auf dem Potsdamer Platz statt (Dauer etwa eine Stunde). Mehrere hundert Eisenbahnerinnen und Eisenbahner wollen vor der Strategiesitzung des Aufsichtsrates gegen die Pläne des Vorstandes protestieren. Redner werden unter anderem der Vorsitzende der EVG, Alexander Kirchner sowie der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates von DB Cargo, Jörg Hensel, sein. Beide stehen auch für Interviews und O-Töne zur Verfügung.