Vor einundsiebzig Jahren, am 15. Februar 1945, wurde die Stadt Cottbus von alliierten Luftverbänden angegriffen. Durch den Angriff wurden viele Einwohner obdachlos oder kamen ums Leben. 2010 organisierte die rechte Partei NPD das erste Mal zum Jahrestag der Bombenangriffe eine Kundgebung und gab ihre verfälschte Sichtweise zu diesem Tag wieder. 2011 gründete sich daraufhin das Bündnis "Cottbuser Aufbruch" und führt seitdem jährlich eine Gegendemonstration durch. Unter dem Motto "Cottbus bekennt Farbe" beteiligten sich Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Unternehmen und viele andere an der Demonstration.

Die Kundgebung der NPD fand in diesem Jahr unmittelbar vor der Geschäftsstelle der EVG statt. Wir zeigten Flagge mit einem großen Transparent, auf dem es hieß "EVG bekennt Farbe" - " Mach meinen Kumpel nicht an". Zusammen mit anderen Gewerkschaften zogen wir mit vielen hundert Menschen vor das Staatstheater.

Auch der EVG Ortsverband Niederlausitz nimmt jährlich an der Demonstration teil. Sowohl im Ortsverband als auch in der Ortsjugendleitung haben wir uns mit dem Thema und dem Hintergrund dieses Tages beschäftigt. In diesen unruhigen Zeiten ist es nötig zu zeigen, dass unsere gewerkschaftlichen Grundsätze wichtiger denn je sind. Wir positionieren uns klar gegen Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihrer Sexualität. Die Geschichte hat uns klar gezeigt, was durch Hass und Intoleranz entsteht. Daher werden wir auch in Zukunft an dieser Demonstration teilnehmen.

In den letzten Jahren kamen immer weniger Anhänger der NPD nach Cottbus. Den 40 Anhängern standen dieses Jahr über 1500 Bürgerinnen und Bürger gegenüber und zeigten, dass Cottbus für eine bunte Vielfalt und ein offenes Miteinander steht. Auch im nächsten Jahr wird die EVG wieder Flagge zeigen. Wir laden alle Mitglieder ein, sich zu beteiligen und sich uns anzuschließen.