Danke, Siegfried Weiß
Seine Leistung dauert bis heute an und wird weiter andauern: Während der Bahnreform kümmerte sich Siegfried Weiß als Vorstandsmitglied der GdED vor allem um die Überleitung der Beamtinnen und Beamten in die DB AG. 34 Jahre lang war er hauptamtlicher Gewerkschafter, 14 Jahre gehörte er dem Vorstand an, vier Jahre davon als Stellvertretender Vorsitzender. Jetzt ist Siegfried Weiß in seinem Heimatort Schlüchtern gestorben. Er wurde 85 Jahre alt.
Geboren 1933 in Zuckermantel im damaligen Sudetenland, teilte Siegfried Weiß das Schicksal vieler seiner Altersgenossen: eine Kindheit und Jugend, die von Krieg und Vertreibung gezeichnet war. Der 15-jährige begann in Nordwestdeutschland eine Ausbildung als Jungwerker bei der Bahn und trat auch zugleich in die GdED ein. Bis 1961 arbeitete er bei der Bundesbahn – zuletzt als Dienststellenleiter des Bahnhofs Elisabethfehn.
Schon während dieser Zeit war Siegfried Weiß in vielen Funktionen gewerkschaftlich aktiv. 1962 wechselte er hauptamtlich zur GdED und war lange Jahre Gewerkschaftssekretär und stellvertretender Hauptabteilungsleiter Beamte. Von 1982 an bis zu seiner Verrentung 1996 gehörte er dem Geschäftsführenden Vorstand der GdED an. Auch im Ruhestand engagierte er sich weiter für die Eisenbahn, so als Jurymitglied der Allianz pro Schiene für den Wettbewerb „Bahnhof des Jahres“. Sein Wirken als Vorstand fiel in eine bahn- und verkehrspolitisch bewegte Zeit – in der die Sicherung des Beamtenstatus im Umfeld eines privatwirtschaftlich agierenden Konzerns allein schon eine Herkulesaufgabe für sich war.
Dafür sagen wir auch heute – sicher nicht zum letzten Mal: Danke für alles, Siegfried!