DB Connect: „Wir wollen das, was üblich ist: nicht mehr und nicht weniger!“
Ein ungewöhnlicher Anblick erwartete die Mitglieder des DB-Aufsichtsrates am Mittwochmorgen vor dem Bahn-Tower in Berlin.
Die EVG hatte große Pappkartons mit Fotos beklebt und mit Slogans beschriftet. Mit der Aktion haben wir gegen die unhaltbaren Zustände bei DB Connect protestiert und fordern einen Tarifvertrag bei dem Unternehmen.
Die Fotos erinnerten an eine erste Protestaktion am 6. August vor den Standorten von DB Connect in Halle und Frankfurt/Main. Die EVG hatte Autos von Flinkster ausgeliehen und diese mit Puppen und beschrifteten Pappkartons bestückt. Diese wurden offenbar auf Geheiß der Geschäftsführung aus den Autos entfernt. Ein als EVG-Mitglied bekannter Beschäftigter wurde wegen angeblicher Beteiligung an der Aktion abgemahnt.
„Wer sich engagiert, wird gemobbt“, kritisiert der bisherige EVG-Betriebsgruppenvorsitzende Fred Nau. „Das ist traurig und muss aufhören.“ Die generelle Situation bei dem Unternehmen bezeichnet er als „unbefriedigend: Kein Tarifvertrag, keine Arbeitsplatzsicherung. Und wir wollen eigentlich nur das, was im DB-Konzern üblich ist, nicht mehr und nicht weniger.“
Gehalt und Urlaub wurden bei DB Connect bisher in Form von Betriebsvereinbarungen geregelt. Die Tarifabschlüsse der EVG wurden darin übernommen. Ein Zustand, den wir nicht mehr länger hinnehmen wollen, weil die Beschäftigten dadurch z.B. kein echtes Wahlmodell und keine Beschäftigungssicherung haben.
„Ich möchte diese Situation ändern, so dass wir vollumfänglich zum Konzern gehören“, bekräftigt die neue BG-Vorsitzende Kathi Knobloch. „Das Unternehmen sollte die Vorteile nutzen können, aber auch die Kolleginnen und Kollegen. Und das geht nur mit Tarifvertrag. Dafür müssen wir uns einsetzen und darum sind wir heute hier.“ Für sie ist dies der Auftakt für weitere Aktionen, „mit denen wir zeigen wollen: wir sind überzeugt, wir sind viele und unsere Forderungen sind gerechtfertigt und wichtig.“