DB Dialog: GBR kritisiert völlig verfehlte Personalplanung
Wie sehen die „neuen Wege“ eigentlich aus, die DB Dialog gehen will? Seit den Beschäftigten bundesweit in Mitarbeiterversammlungen mitgeteilt wurde, dass Standorte geschlossen und Stellen abgebaut werden sollen, sind Wochen vergangen, ein Zukunftskonzept ist nicht erkennbar. EVG und der Gesamtbetriebsrat üben scharfe Kritik am Arbeitgeber.
Mehr als 190 Stellen sollen abgebaut werden, darunter 50 Teamleiter, so die Information an die Kolleginnen und Kollegen. Zwei Standorte, Hamm und Karlsruhe, sollen ganz geschlossen werden. Ihre Arbeit soll an Fremdfirmen übergeben werden.
"Im Moment ergibt sich ein Bild einer völlig verfehlten Personalpolitik seitens des Managements der DB Dialog“, sagt die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates, Bianca Toth. „Denn bereits jetzt schon werden keine Stellen nachbesetzt, befristete Arbeitsverträge laufen einfach aus. Der Subunternehmer wird es schon richten. Aber Pustekuchen ist. Ausbaden müssen das unsere Kolleginnen und Kollegen, die seit Wochen und Monaten in den Dienstplänen hochgeplant werden.“ Ein weiterer Beweis für die Fehlplanung sei, „dass jetzt Zeitarbeitnehmer eingestellt werden, weil das hohe Volumen sonst nicht zu schaffen ist."
Was bei den Beschäftigten auch nicht gut ankam: In Hamm und Karlsruhe fanden Anfang Juli Betriebsversammlungen statt. An beiden Standorten zeigte die Geschäftsführung keine Bereitschaft, teilzunehmen. Gestörte Dialog-Bereitschaft im DB-Konzern? Offenbar, und dies im doppelten Sinne…
Absurd ist auch: Der DB-Konzern will autonomes Fahren auf der Straße und auf der Schiene entwickeln, „Arbeit 4.0“ umsetzen, ein moderner Mobilitätsdienstleister sein – aber die eigenen Beschäftigten in Hamm und Karlsruhe, die schon jetzt rein digital arbeiten, will er nicht mehr weiterbeschäftigen.
Die EVG und der Gesamtbetriebsrat DB Dialog fordern:
•Keine Personalentscheidung, bevor nicht klar ist, wohin der Weg der DB Dialog führt.
•Zukunftsfähige Struktur für das Unternehmen
•Ein Konzept für alle Mitarbeiter an allen 6 Standorten
•Outsourcing und Werkverträge zurückdrängen
Dialog mit dem Kunden ist ein wichtiges Servicemerkmal für einen modernen Mobilitätsdienstleister. Und das gibt es nicht zum Nulltarif! Wir sind zu Verhandlungen bereit - aber die können erst beginnen, wenn der Arbeitgeber mit dem GBR über alle trag- und zukunftsfähigen Konzepte gesprochen hat.