„Denkt an unsere Geschichte! Denn auch ihr habt daran mitgewirkt“
Aktuelle Entwicklungen in der Gesundheits-, Renten- und Pflegepolitik standen im Mittelpunkt des zweiten Sitzungstages der Bundesseniorenleitung (BSL) der EVG. So regt die EVG einen „nationalen Pflegepakt“ an, in dem neue Kriterien zur Bewertung von Pflegeeinrichtungen erarbeitet werden sollen. Hintergrund ist die anhaltende Kritik am so genannten Pflege-TÜV. Zweiter Schwerpunkt waren die Aktivitäten von „EVG Geschichte“.
Aktuelle Entwicklungen in der Gesundheits-, Renten- und Pflegepolitik standen im Mittelpunkt des zweiten Sitzungstages der Bundesseniorenleitung (BSL) der EVG. So regt die EVG einen „nationalen Pflegepakt“ an, in dem neue Kriterien zur Bewertung von Pflegeeinrichtungen erarbeitet werden sollen. Hintergrund ist die anhaltende Kritik am so genannten Pflege-TÜV. Zweiter Schwerpunkt waren die Aktivitäten von „EVG Geschichte“.
Die Mängel des Pflege-TÜV sind immer noch nicht behoben. Das kann aus unserer Sicht aber kein Grund sein, das Instrument als Ganzes abzuschaffen. Vielmehr brauchen wir neue, transparente und belastbare Kriterien, um die Qualität der Pflege in Heimen und anderen Einrichtungen nachvollziehbar zu machen.
Vorsichtig optimistisch blickt die EVG beim Thema Rentenangleichung in die nähere Zukunft. Beim so genannten „Ostrenten-Gipfel“ im Juni hatten Vertreter aller Bundestagsfraktionen erklärt, dass sie die Anpassung der Rentenwerte Ost/West für notwendig halten. Mitte 2016 soll der bisherige Anpassungsprozess überprüft werden; dann ist erkennbar, welche Auswirkungen die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns hat. Bis 2019 soll die Anpassung abgeschlossen sein.
Zuvor hatte Friedrich Rewinkel über die Neuaufstellung und Aktivitäten von EVG Geschichte berichtet. „Geschichte ist nicht alles, aber es kann auch niemand ohne Geschichte leben. Aber das haben wir bis vor wenigen Jahren getan“, so der Sprecher des Arbeitskreises. Erst 2003/04 begann der damalige „Arbeitskreis Geschichte“ mit einer systematischen Aufarbeitung. Er hat inzwischen mehrere Bücher und Broschüren sowie eine Präsentation zur Geschichte unserer Gewerkschaft und zur Geschichte der Arbeitsbedingungen bei der Eisenbahn vorgelegt. „Ihr macht viele gute Veranstaltungen für unsere Mitglieder“, so Friedrich Rewinkel an die Mitglieder der Bundesseniorenleitung. „Meine herzliche Bitte an euch ist: Denkt dabei auch an die Geschichte. Denn ihr alle habt auch daran mitgewirkt.“
In diesem Jahr hat die EVG diese Auseinandersetzung mit der Historie auf eine neue Basis gestellt. „EVG Geschichte“ besteht aktuell aus 17 haupt- und ehrenamtlichen Kollegen, die sich dafür engagieren. Inzwischen ist auch die Internetpräsenz von „EVG Geschichte“ überarbeitet und ausgebaut worden.
Aktuelles Top-Thema von EVG Geschichte ist die Auseinandersetzung mit der Nazi-Zeit. In Zusammenarbeit mit dem Historiker Siegfried Mielke wird zum Gewerkschaftstag 2017 eine Publikation zum gewerkschaftlichen Widerstand vorbereitet. „Wir sind heute in der Lage, den gewerkschaftlichen Widerstand neu zu definieren“, so Rewinkel. Bisher seien Historiker nur von 60-70 aktiven Gewerkschaftern im Widerstand ausgegangen. Mielke werde bis zu 1.200 entsprechende Biografien nachweisen können.