Der 1. Mai in Sachsen-Anhalt
Am 1. Mai - worum geht es da eigentlich? Auf einer Demo für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen? Oder ausschlafen und den freien Tag genießen?
Wir Gewerkschafter von Sachsen-Anhalt haben uns zum überwiegenden Teil für die „Demos“ vor Ort entschieden – und das nicht nur in den 3 größten sachsen-anhaltinischen Städten, Halle/Saale, Magdeburg und Dessau-Roßlau. Am „Tag der Arbeit“ fanden in Sachsen-Anhalt rund 20 Veranstaltungen statt. Alle Ortsverbände waren in ihren Wirkungskreisen präsent! Auch wenn die teilweise heftigen Windböen in einigen Städten das Aufbauen von EVG-Ständen, das Aufhängen von Plakaten und Spruchbändern, verhinderten. Wir, und unsere Gäste, ließen uns die Stimmung nicht vermiesen.
Die Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes stand in diesem Jahr unter dem Motto: Vielfalt, Solidarität und Gerechtigkeit.
Den größten Bahnhof in Sachsen-Anhalt bot dieses Jahr die Stadt Halle an der Saale. Der Bundesarbeitsminister, Kollege Hubertus Heil (SPD), war der Hauptredner auf der traditionellen Kundgebung des DGB. „In Sachsen-Anhalt unterliegt die Mehrheit der Beschäftigten in der Wirtschaft keiner Tarifbindung“, so Hubertus Heil in seiner Rede. Unter anderem machte er dabei deutlich, dass in Sachsen-Anhalt ca. 17 Prozent der Arbeitnehmer, die voll arbeiten, weniger als 2.000 Euro brutto im Monat erhalten. Er rief den Teilnehmern an der Demo zu: „Arbeit ist Teilhabe am Leben. Deshalb bin ich dafür, Langzeitarbeitslosen mit einem sozialen Arbeitsmarkt eine Perspektive zu eröffnen. Dazu werde ich im Sommer einen Vorschlag vorlegen, der vorsieht, vier Milliarden Euro zu investieren, um Langzeitarbeitslosen den Weg in Beschäftigung zu ebnen. Niemand dürfe vergessen“, so der Bundesarbeitsminister, „dass die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen nicht irgendwo, sondern mitten in der Gesellschaft lebten. Sie gehören zu den Familien, es sind unsere Freunde und Nachbarn.“
In der Landeshauptstadt Magdeburg fand die Maikundgebung wieder traditionell auf dem Alten Markt statt. Gewerkschaften und Parteien warben dort für ihre Forderungen und positionierten sich zu aktuellen Themen.
Bei stürmischem Wind versuchten die Mitglieder des Ortsverbandes Magdeburg ihren Stand mit einem Dach und unserem EVG Logo aufzubauen – was sich auf Dauer aber nicht realisieren ließ. Trotz der widrigen Umstände konnte der Ortsverband wieder zahlreiche Gäste und Mitglieder, so auch den Bundesgeschäftsführer der EVG, Kollegen Torsten Westphal, vor Ort begrüßen.
Die DGB Regionsvorsitzende, Kollegin Katrin Skirlo, eröffnete die Maikundgebung in Magdeburg. Die ver.di Geschäftsführerin der Bezirksverwaltung Sachsen-Anhalt Nord, Kollegin Annett Kannenberg-Bode, war dann die Hauptrednerin. Sie forderte unter anderem in ihrer Rede Gesetze, die die Tarifbindung stärken und die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen erleichtern.
Zudem seien mehr staatliche Gelder für die Daseinsvorsorge nötig. Weiterhin müsse in bezahlbaren Wohnraum sowie in die Alterssicherung investiert werden. Die Schwerpunkte in ihrer Rede waren: Gute Arbeit, soziale Gerechtigkeit, Weltoffenheit und die dringend notwendigen Investitionen in Bildung und Erziehung.
Unter der Moderation vom Kollegen Peter Anton, Vorsitzender DGB Stadtverbandes Dessau-Roßlau, als auch Vorsitzender des EVG Ortsverbandes, sprachen die Kollegen Arne Lietz, SPD Abgeordneter im Europäischen Parlament, sowie Frank Hoffmann (Die Linke) die Grußworte zu den Teilnehmern. Kollege Oliver Greie, Landesbezirksleiter ver.di Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, war dann der Hauptredner der Maikundgebung.
In Hettstedt, dem Ort der Maikundgebung des OV Eisleben, ließ der heftige Sturm auch keine Stände und Schirme aufstellen. Hier war die Landrätin, Frau Dr. Angelika Klein, Gast. Die stellvertretende Vorsitzende des DGB Kreisverbandes Mansfeld-Südharz, unsere Kollegin Annett Nordmann, hielt die Festrede vor Ort.
Traditionell fand die Maikundgebung in Stendal wieder im Tierpark vor Ort statt. Hier sprach der Leiter der EVG Geschäftsstelle Magdeburg, Kollege Jürgen Geidies, zu den Teilnehmern der Maikundgebung.
Auch in Zeitz waren wir trotz des starken Windes präsent. Kollegin Marlis Erdely, stellvertretende Vorsitzende des DGB Kreisverbandes Burgenlandkreis, betonte in ihrer Rede, welche Rolle der 1. Mai, der Tag der Arbeit, immer noch spiele.
…und einige EVG Mitglieder unseres Landes ließen es sich nicht nehmen, auch in anderen Orten, außerhalb von Sachsen-Anhalt, an den Maikundgebungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes teilzunehmen.
Fazit: Wir, die EVG-ler aus Sachsen-Anhalt, sind nicht nur am 1. Mai präsent und bleiben auch in Zukunft eine Gewerkschaft, in der wir Mitmachen und Mitgestalten können.