„Der Wettbewerb frisst seine Kinder“ – konstruktiver Austausch mit dem Verkehrsministerium NRW zu Fahrvergünstigungen und Ausbildungsqualität
Nach einem Schreiben des EVG-Vorstandsmitglieds Martin Burkert an den NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst zum Thema Anerkennung von Fahrvergünstigungen, erhielt der Landesverband eine Einladung ins Verkehrsministerium. Dort trafen sich zum Gespräch der EVG-Vorsitzende des Landesverbandsvorstandes, Hermann-Josef Müller, das Mitglied des Bundesvorstandes Jürgen Lenz, der Kölner Geschäftsstellenleiter Johannes Houben und Gewerkschaftssekretärin Nina Blumenthal mit der Ministerialdirigentin Karin Paulsmeyer, Leiterin der Abteilung für u.a. Grundsatzfragen der Mobilität, Eisenbahnen und ÖPNV sowie der Referatsleiterin Sabine Heinzel, zuständig für u.a. den öffentlichen Nahverkehr.
Die EVG-Vertreter äußerten klare Forderungen zu den Themen Jobticket und Fahrvergünstigungen und stellten diese auch als eindeutige Wettbewerbsvorteile für die Personalgewinnung dar. Gerade in Zeiten des gestiegenen Umweltbewusstseins und branchentypischen Personalmangels wäre so z.B. die gegenseitige Anerkennung der sogenannten „Mitarbeiterfahrten“ eine deutliche Attraktivitätssteigerung für die Bahnberufe.
Ebenso erörterte man die Qualitätsunterschiede in den Ausbildungen der Eisenbahnverkersunternehmen (EVU) und die akuten als auch langfristigen Auswirkungen für die Branche. So kam man überein, dass gleiche Qualitätsstandards für die Ausbildungen dringend von Nöten sind. Die Ausschreibungspolitik als solche wurde von allen Beteiligten mehr als kritisch betrachtet. So würde die langjährige EVG-Forderung einem festgeschriebenem Personalübergang beim Betreiberwechsel insbesondere im „wettbewerbsbelastenden“ NRW eine immense Sicherheit für EVU-Beschäftigten bieten. Aber auch die überraschende Vertragskündigung des VRR mit Keolis stehe für einen Wettbewerb, der, wie es Ministerialdirigentin Karin Paulsmeyer formulierte „seine Kinder frisst.“
Zufrieden waren alle Beteiligten vom Gesprächsverlauf und bewertete den mit sehr viel Sachverstand geführten Austausch als durchweg positiv. Speziell die Themen Jobticket und Fahrvergünstigungen werden von der Ministerialdirigentin in einem Lenkungskreis weiterverfolgt werden.
Die Vertreter der EVG bedankten sich für das Gespräch und boten eine weitere inhaltliche Zusammenarbeit an.