DGB-Aktionstag zur Rente am S-Bahnhof Eidelstedt
Mit Blick auf die Bundestagswahl 2017 haben die DGB Gewerkschaften die Kampagne "Rente muss reichen" gestartet.
Mit dem heutigen Pendler-Aktionstag, an dem insgesamt 270 Aktionen in ganz Deutschland durchgeführt werden, erreicht sie ihren nächsten Höhepunkt. Auch am S-Bahnhof Eidelstedt haben am Morgen um 7:00 Uhr Kollegen der EVG informiert und kleine Geschenke überreicht. Ziel ist es, den politisch verordneten Rentensinkflug zu stoppen.
„Wir brauchen wieder eine gesetzliche Rente, mit der man anständig leben kann", sagte der Sprecher des EVG Landesverbands Hamburg, Ralph Borkowski. „Und wann, wenn nicht in einem Wahljahr, haben wir die Chance etwas zu bewegen. Wir fordern alle im Bundestag vertretenen Parteien auf, die gesetzliche Rente in den nächsten vier Jahren wieder stark zu machen. Jede Stimme zählt."
Um die Beitragssätze niedrig zu halten, hatte der Gesetzgeber Anfang des Jahrtausends entschieden, das Niveau der gesetzlichen Rente kontinuierlich sinken zu lassen, so der DGB. Die Beschäftigten sollten stattdessen privat vorsorgen (Riester-Rente), die Arbeitgeber wurden entlastet. „Aber die Erwartungen an die private Altersvorsorge haben sich nicht erfüllt", so Borkowski.
Wenn nichts passiert, droht den Beschäftigten der soziale Abstieg im Alter. Wenn das Rentenniveau wie geplant bis 2045 auf unter 42% sinke, bedeutet das, das alle für die gleiche Rente länger arbeiten müssen. Für eine Rente in Höhe der Grundsicherung wären dann 42 Jahre notwendig statt wie heute 37 Jahre. Die DGB Gewerkschaften wollen das Rentenniveau auf dem heutigen Stand von 48% stabilisieren und in einem nächsten Schritt auf mindestens 50% anheben.