DGB-Sommertour 2020: Reiner Hoffmann im Werk Cottbus
Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann hat am Mittwoch die DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH in Cottbus besucht. Das Werk war eine Station auf seiner diesjährigen Sommertour durch Betriebe im Land Brandenburg.
„Für die vom Strukturwandel betroffene Lausitz geht es darum, neue Industriearbeitsplätze zu schaffen und zu halten,“ stellte der DGB-Vorsitzende klar. Hoffmann hob die Arbeit des Betriebsrates der DB FZI in Cottbus hervor. Sie sei ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig das Engagement von betrieblicher Interessenvertretung im Zusammenspiel mit Industriepolitik ist. „So kann der Strukturwandel im Interesse der Menschen gelingen.“
Trotz des Personalabbaus der jüngeren Vergangenheit ist das Werk Cottbus mit aktuell 400 Beschäftigten der größte industrielle Arbeitgeber in Cottbus. Perspektivisch ist mit einer Steigerung auf ca. 1.000 Mitarbeiter zu rechnen. Mit seiner geplanten Erweiterung und dem Einstieg in die ICE-Wartung kommt dem Werk eine große strukturpolitische Bedeutung in der Region zu. Deswegen müsse das Ziel sein, „den Strukturwandel im Interesse der Menschen zu gestalten“, so Hoffmann.
Der Betriebsrat, Andreas Lehmann, betonte, dass verbunden mit dem Ausbau auch die Zahl der Ausbildungsplätze steigen wird. Es sei besonders wichtig gerade jungen Menschen eine Perspektive in der Lausitz zu bieten, um Abwanderung zu verhindern.
Neben der Errichtung einer neuen hochmodernen Werkhalle für die Instandhaltung von ICE 4 Zügen ist ein Technologie- und Entwicklungszentrum geplant. Das große Innovationspotential im Bereich der Bahntechnologie am Standort verdeutlicht das Projekt HELMS. Hier hinter verbirgt sich die Umrüstung von Dieselloks der Baureihe 294 auf eine Kombination von Diesel- und Elektroantrieb. Die neue Technik ermöglicht eine Treibstoffreduzierung von 20% und trägt damit erheblich zu einer CO2- und Emissionsreduzierung bei. Allein bei der DB sind noch deutlich über 200 dieser veralteten Loks im Einsatz. Die entsprechende Umrüstung sorgt zusätzlich für Arbeitsplätze in der Lausitz.
Aus Sicht der EVG bleibt zu hoffen, dass die zur Arbeitsplatzsicherung in der Vergangenheit notwendige Entsendung von Kolleg*innen an andere Standorte damit endgültig überflüssig wird.