Die EVG trauert um Peter Lind
Unser Kollege Peter Lind, früherer Gewerkschaftssekretär und lange Jahre einer der tatkräftigsten Mitglieder des Arbeitskreises EVG Geschichte, ist mit 84 Jahren gestorben. Auf seine Initiative gehen zahlreiche Stolpersteine zurück und er ist einer der Mentoren des Gedenkortes in der Berliner EVG-Zentrale.
Peter Lind war Antifaschist durch und durch und von Anfang an: Geboren wurde er 1940 in England, nachdem seine Familie vor den Nazis aus Deutschland geflohen war. Nach dem Kriegsende kehrte die Familie nach Deutschland zurück. In den 60er Jahren begann er bei der Reichsbahn in West-Berlin, 1990 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Gewerkschaft der Eisenbahner (GdE) und baute den Ortsverband Berlin mit auf. Von 1992 bis zu seinem Ruhestand 2000 wirkte er als Gewerkschaftssekretär der GdED.
Danach widmete er sich seinem eigentlichen Lebensthema: der Geschichte der Gewerkschaften, insbesondere der bei der Eisenbahn, und hier wiederum im Besonderen der Gewerkschaften unter dem Nationalsozialismus. Aus der Auseinandersetzung mit der Geschichte hat Peter Lind klare Konsequenzen abgeleitet: Nie wieder darf es geschehen, dass eine demokratische Gesellschaft vor ihren Gegnern kapituliert oder ihnen nichts entgegenzusetzen hat. Gerade heute sah er diese Gefahr wieder heraufziehen, sagte er 2022 bei einer Stolpersteinverlegung. „Diese Kräfte wollen unsere demokratische Gesellschaft zerstören und erneut ein verbrecherisches Regime errichten. Dem gilt es sich entgegenzustellen.“
Seine Klarheit wird weiterhin beispielhaft sein. Wir werden ihn nicht vergessen. Danke, Peter!