Dienstleisterwechsel bei der KVB: EVG macht Druck

Bei der Versorgung der aktiven und ehemaligen Bahnbeamt:innenen (KVB) haben die organisatorischen Veränderungen begonnen: Im Bereich der Pflegeversicherung organisiert die GPV/HMM die Versicherungsleistungen neu. Der Dienstleisterwechsel ist zwar lange vorbereitet, jetzt aber ist Sand im Getriebe. Die EVG macht deshalb Druck.

Worum geht es? Schon immer hat die KVB die Leistungen in der Pflegeversicherung nicht selbst erbracht, sondern die „Gemeinschaft privater Versicherungsunternehmen“ GPV. Die KVB hat der GPV lediglich als Dienstleister zugearbeitet und dafür Geld bekommen. Dieses Konstrukt war für die KVB nicht mehr wirtschaftlich. Künftig organisiert die GPV diese Leistungen mit einem neuen Dienstleister, der HMM Deutschland GmbH.

Das bedeutet, dass die Mitgliederdaten von der KVB an die GPV übertragen werden müssen. Dieser Prozess läuft seit dem 1. Juli, nur: „Er läuft nicht rund“, so der Stellvertretende EVG-Vorsitzende Kristian Loroch.

  • Abrechnungen und Erstattungsmitteilungen sind fehlerhaft bzw. unvollständig.
  • Das Antragsverfahren der HMM ist extrem langwierig. Leidtragende sind die Versicherten, die z.T. lange auf Rückerstattungen warten müssen.
  • Nicht gerade nutzerfreundlich: Die Antragstellung ist quasi nur online möglich. Aber nicht alle Betroffenen haben einen Computer.
  • Auch sind Ansprechpersonen bei der GPV/HMM telefonisch nur sehr schwer zu erreichen. Das ist besonders ärgerlich, weil nur über diesen Weg Antragsformulare per Post bestellt werden können.

„Stinksauer“ zeigt sich deshalb auch die Vorsitzende der Bundesseniorenleitung der EVG, Anne Pawlitz. Der Dienstleisterwechsel werde derzeit zu Lasten der Beamt:innen und Versorgungsempfänger:innen umgesetzt. „Die HMM muss schneller und die Antragstellung zielgruppengerechter organisiert werden.“

Auch die stellvertretende EVG-Vorsitzende Cosima Ingenschay stellt klar: „Die GPV als private Beamt:innen-Pflegeversicherung ist verantwortlich dafür, dass der Dienstleisterwechsel reibungslos durchgeführt wird und unsere Mitglieder den gewohnt guten Service weiter bekommen.“

Die EVG ist selbst kein Entscheider in dem Prozess. Wir sind aber Sachwalter der Interessen unserer Mitglieder. Daher fordern wir u.a. ein beschleunigtes Erstattungsverfahren, mehr Transparenz und eine zielgruppengerechte Antragstellung in Papierform. EVG-Vize Loroch:  „Wir machen Druck, dass die Interessen unserer Mitglieder berücksichtigt werden.“

„Unser ausdrücklicher Dank geht an die Beschäftigten der KVB“, so Kristian Loroch weiter. „Sie leisten hervorragende Arbeit und tun alles Menschenmögliche, um den Übergang zu gestalten.“