Digitale Großoffensive bei der Deutschen Bahn - EVG begrüßt Zukunftsschub für die Schiene
Mit einem milliardenschweren Investitionsprogramm will die Deutsche Bahn ihr gesamtes Streckennetz für die Zukunft rüsten. Dabei werden in den nächsten 15 Jahren rund 33.000 Kilometer Schiene digitalisiert, so Bahnchef Richard Lutz. Der Konzern plant, dadurch mehr Züge einsetzen und das Netz bis zu 20 Prozent mehr auslasten zu können.
Wir als EVG begrüßen den neuen Digitalschub im Eisenbahnsektor, werden aber parallel keine sozialen Einschnitte und Arbeitsplatzabbau zulassen. So soll die Umrüstung den Großteil der 2.800 Stellwerke im Land überflüssig machen. Grund: Bundesweit wird dann das europäische Zugsicherungssystem ETCS flächendeckend die Abläufe auf den Strecken überwachen. Im Gegenzug macht die Technik laut DB AG ebenso die rund 160.000 Signale und ein Großteil der 400.000 Kilometer Kabel überflüssig.
Den Personen- und Güterverkehr attraktiver zu machen, ist seit Langem eine der Hauptforderungen der EVG. „Wo immer möglich, muss der Verkehr konsequent auf die Schiene verlagert werden“, erneuerte der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner unsere Forderung. „Im Sinne sicherer Arbeitsplätze und des Klimaschutzes.“ Deswegen begrüßen wir den neuen Milliardenschub in den Bereich Schiene, warnen aber zugleich davor, dass die Beschäftigten die Leidtragenden sind. Wir sagen: Die Zukunft muss sozialverträglich für alle geplant werden.
Die Verhandlungen über das Investitionsprogramm mit dem Bund sollen in diesem Jahr beginnen, sobald es eine neue Bundesregierung gibt. Wie hoch die Investitionen genau sein werden, bleibt noch Verschlusssache in der DB-Chefetage.