Diskussion nicht erwünscht?
Im Februar veranstaltete die Grüne Bundestagsfraktion einen „Runden Tisch: Wie weiter mit der Bahn“, mit einem großen Podium.
Auch etwa ein Dutzend Gewerkschafter und Interessenvertreter aus dem DB Konzern hatten sich aufgemacht, an daran teilzunehmen. Der Verlauf der Veranstaltung war für die Eisenbahner ernüchternd: Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Cem Özdemir, nahm sich nicht einmal die Zeit die Veranstaltung zu Ende zu begleiten, ebenso Fraktionsvorsitzender Dr. Hofreiter. Die über zweistündigen Referate der geladenen Experten entpuppten sich fast alle als ein Plädoyer für die Zerschlagung der Deutschen Bahn AG, frei nach dem Motto „Der Wettbewerb des Marktes wird es richten!“.
Trotz der unterstellen Heilkraft des Marktes wurden zahlreiche Forderungen von mehr Leistungen an die DB AG formuliert – was die Referenten aber nicht als Widerspruch sahen. Der DB Cargo Betriebsrat Thomas Pfarr machte auf die Einseitigkeit der Referate aufmerksam und erhielt die Antwort, dass man nur unabhängige Referenten eingeladen habe. Leider blieb keine Zeit mehr um bspw. der Meinung zu widersprechen, dass der Verlust von Arbeitsplätzen im Falle einer Zerschlagung der DB AG nur ein „Horrorszenario“ sei. Ein „Runder Tisch“ hat eigentlich den Anspruch der gemeinsamen Diskussion über ein Problem. Hier wurde aber nur versucht, eine vorgefertigte Position zu bestätigen.