„Ein 2. Mai 1933 darf sich nie wiederholen“
Am 2. Mai 1933, vor 85 Jahren, beendeten die Nationalsozialisten das Kapitel der freien Gewerkschaften in Deutschland - zum Glück nur für zwölf Jahre. In zahlreichen Gedenkveranstaltungen in Deutschland erinnerten Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter am 2.Mai an die Zerschlagung der freien Gewerkschaften.
In Berlin versammelten sich Kolleginnen und Kollege der EVG und des DGB-Kreisverbandes Treptow-Köpenick am Stolperstein für Hermann Jochade zu einer Gedenkstunde. Hermann Jochade war Vorstandsmitglied des Einheitsverbandes der Eisenbahner Deutschland (EdED), einer der Vorgängerorganisationen der EVG. Im März 1933 war er, ebenso wie Franz Scheffel und Lorenz Breunig, zurückgetreten. Der EdEd hoffte damit, die Organisation zu retten. Ein Opfer, das niemandem nützte. Hermann Jochade und Lorenz Breunig starben im KZ Sachsenhausen.
Der Pate des Stolpersteins, EVG-Kollege Oliver Kaufhold, und der Bezirksbürgermeister von Berlin-Lichtenberg, Michael Grunst, erinnerten an die Vorgänge des Frühjahrs 1933 und die Lehren, die daraus zu ziehen sind. „Ein 2. Mai 1933 darf sich niemals wiederholen“, so ihr übereinstimmender Appell. Gerade in einer Zeit, in der sich Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus in Europa und auch in Deutschland immer offener artikulieren, seien es vor allem die Gewerkschaften, die für eine gerechte, solidarische und vielfältige Gesellschaft eintreten müssten.
Musikalisch untermalt wurde die Gedenkstunde von der Sängerin Isabel Neuenfeldt mit einer eleganten Mixtur aus Arbeiter- und Eisenbahnerliedern.