Engagement der Betriebsräte macht Gesellschaft reicher
Mitbestimmung ist eine ausgezeichnete Sache - im mehrfachen Sinne. Auf dem deutschen Betriebsräte-Tag in Bonn wurden mehrere Projekte von betrieblichen Interessenvertretern aus unterschiedlichsten Branchen mit dem Betriebsrätepreis prämiert. Auch mehrere EVG-geführte Gremien hatten sich bei dem "Parlament der Betriebsräte" präsentiert. Nominiert war auch der Betriebsrat von DB ProjektBau Hamburg mit seinem Projekt „open space - Standard ist nicht unser Standard“.
Mitbestimmung ist eine ausgezeichnete Sache - im mehrfachen Sinne. Auf dem deutschen Betriebsräte-Tag in Bonn wurden mehrere Projekte von betrieblichen Interessenvertretern aus unterschiedlichsten Branchen mit dem Betriebsrätepreis prämiert. Auch mehrere EVG-geführte Gremien hatten sich bei dem "Parlament der Betriebsräte" präsentiert. Nominiert war auch der Betriebsrat von DB ProjektBau Hamburg mit seinem Projekt „open space - Standard ist nicht unser Standard“.
Zum Abschluss des dreitägigen Treffens würdigte die Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts, Ingrid Schmidt, die Rolle der Betriebsrätinnen und Betriebsräte in Deutschland. Vor allem die Ehrenamtlichkeit „sichert das Vertrauen der Belegschaft in die Integrität der Betriebsratsarbeit.“ Das Engagement der betrieblichen Interessenvertreter „nötigt mir Respekt ab, weil Sie sich nicht mit dem abfinden, was in den Betrieben passiert, sondern mitgestalten wollen. Sie engagieren sich für die Beschäftigten im Sinne selbstbewusster Bürgerinnen und Bürger. Das ist substanziell für unsre demokratische Gesellschaft, es stärkt das Miteinander und macht unsre Gesellschaft reich.“
Der deutsche Betriebsrätetag stand in diesem Jahr unter dem Motto „Arbeit 4.0 - Betriebsräte gestalten die Arbeit der Zukunft.“ Passend dazu berichtete Gunnar Rothenburg, EVG-Betriebsrat bei DB Vertrieb, über die Auswirkungen der Digitalisierung auf den personenbedienten Verkauf. Die derzeitige „dritte Epoche“ der Automatisierung sei vor allem durch veränderte Ansprüche der Kunden gekennzeichnet. „Die traditionelle Bindung an einzelne Verkehrsmittel schwindet. Die Kunden suchen sich die für sie beste Reisekette aus. Ihr Smartphone ist ihr Reisebüro.“ Die Deutsche Bahn reagiert darauf mit der Einrichtung von Zukunftswerkstätten, den so genannten Labs. So wird beispielsweise im „d.lab“ die Erwartungshaltung der Kunden erforscht.
Hierbei müssen die Interessenvertreter eingebunden werden. „Die Labs dürfen auf keinen Fall betriebsratslose Bereiche sein, denn was hier entworfen wird, hat Auswirkungen auf alle Beschäftigten.“ Im d.lab haben die Betriebsräte durchgesetzt, dass sie in „jour fixe“ regelmäßig über den Stand der Überlegungen informiert werden. „In den Labs wird abgeschätzt, was in zwei, drei Jahren Realität sein wird. Daher war es uns wichtig, die Mitbestimmung soweit wie möglich an die Entwicklung dieser Ideen heranzurücken.“ Es gehe darum, Rahmenbedingungen und Spielregeln für diese digitalisierten Prozesse zu entwickeln. „Die Botschaft an die Beschäftigten lautet: eure Arbeit wird sich verändern, ihr müsst euch vielleicht weiterqualifizieren - aber ihr werdet euren Job behalten und weiterhin ein vernünftiges Entgelt bekommen.“
Der Betriebsrat von DB ProjektBau zog eine positive Bilanz. „Hierher zu kommen und unser Projekt zu präsentieren, hat richtig Spaß gemacht und war eine Supersache“, so Jörg Kohlstedt. „Allein die Einladung und die Nominierung empfinden wir schon als eine Auszeichnung.“