Entlassungen bei Stena Line? „Corona“ darf kein Deckmantel für Phantasielosigkeit sein
Stena Line droht mit dem Abbau von 120 Arbeitsplätzen. Begründung: Einnahmeausfälle wegen der Corona-Krise. Die EVG fordert das Unternehmen auf, diese Maßnahme zu überdenken und nach Alternativen zu suchen.
Es müssen aus unserer Sicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um Entlassungen zu vermeiden. In der heutigen Zeit sind kreative Modelle gefragt - daher muss Stena Line Deutschland nach Spielräumen suchen und nicht blind den Entscheidungen des Mutterkonzerns folgen.
Sollte es dennoch zu der angekündigten Maßnahme kommen, wird die EVG den Betriebsrat bei den anstehenden Verhandlungen zu Sozialplan und Interessenausgleich unterstützen.
Das Unternehmen hat die Route Saßnitz-Trelleborg der MS Saßnitz bereits seit dem 14. März vorläufig eingestellt. Die Kolleginnen und Kolleginnen erhalten bis voraussichtlich 31. Mai Kurzarbeitergeld und einen Arbeitgeberzuschuss. In einer Mitteilung hieß es, dass sich die wirtschaftliche Lage durch den Wegfall des Frachtvolumens auf dieser Route auf absehbare Zeit nicht erholen werde. So sei ein kostendeckender Betrieb auch in Zukunft nicht möglich.
Die Route Rostock-Trelleborg der MS Mecklenburg-Vorpommern ist auf weniger Passagiere sowie Frachtverkehr umgestellt, so dass dort für die Mitarbeitenden überwiegend im Catering Kurzarbeit angemeldet wurde.