Equal Care Day: gerechte und faire Pflegearbeit - privat wie beruflich
„Noch immer liegt die Hauptlast bei der Pflege bei Frauen. Noch immer verdienen Frauen schlechter als Männer. Diese Ungleichheiten müssen wir beenden“, sagt Martin Burkert stellvertretender Vorsitzender der EVG.
Deshalb ist es gut, dass es seit 2016 den Equal Care Day gibt. Er soll auf die ungleiche Verteilung und mangelnde Wertschätzung von Pflege-Arbeit aufmerksam machen. Dafür bietet sich der nur alle vier Jahre wiederkehrende 29. Februar als Datum an, da auch Care-Arbeit oft einfach „übergangen“ wird und unsichtbar bleibt.
Der Begriff ist eng an den Equal Pay Day (ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern) angelegt. Unbezahlte wie bezahlte Pflegearbeit wird zum ganz überwiegenden Teil von Frauen geleistet und immer noch viel zu wenig anerkannt.
Ein wichtiger Schritt, um zumindest im Rentenalter diese Pflegezeiten anzuerkennen ist für die EVG die Einführung der Grundrente. Durch diese wird endlich die Lebensleistung von allen Menschen gewürdigt, die Angehörige gepflegt und Kinder erzogen haben. Das ist aber noch nicht genug, denn „dem Pflegeberuf fehlt noch immer gesellschaftliche Anerkennung“, so Burkert weiter, „Wir brauchen daher eine faire und attraktive Entlohnung des Pflegepersonals mit einem bundesweiten Tarifvertrag sowie eine faire Verteilung dieser Arbeit - für alle unsere Mitglieder“.
Zum Equal Care Day fordern wir daher eine bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Mitarbeiter*innen mit pflegebedürftigen Angehörigen müssen das Recht auf flexible Arbeitszeiten und -modelle sowie einen variablen Arbeitsort haben. Wir wollen einen Ausbau der Entlastungsangebote für pflegende Angehörige. Oft kommen sie an ihre Grenzen, sind großen Herausforderungen und Belastungen ausgesetzt. Sie brauchen besondere Unterstützung und dürfen nicht allein gelassen werden.