Equal Care Day: gerechte und faire „Pflegearbeit“ - privat wie beruflich
„Noch immer liegt die Hauptlast der Care-Arbeit bei Frauen. Noch immer wird diese Arbeit nicht ausreichend gewürdigt und honoriert. Dabei zeigt die aktuelle Lage in drastischer Form, wie wichtig und wie wertvoll sie ist“, sagt EVG-Vize Martin Burkert.
Unter Care-Arbeit versteht man Tätigkeiten des Pflegens und Sich-Kümmerns. Dazu zählen neben Alten- und häuslicher Pflege auch Kinderbetreuung, familiäre Unterstützung und freundschaftliche Hilfen.
Um zumindest im Rentenalter die Care-Arbeit als Pflegezeiten anzuerkennen, war für die EVG die Einführung der Grundrente in diesem Jahr ein erster wichtiger Schritt, um endlich die Lebensleistung aller zu würdigen, die Angehörige gepflegt und Kinder erzogen haben.
„Das ist jedoch noch nicht genug: Es braucht eine verlässliche Absicherung aller, die sich um Angehörige, Kinder und/oder Freund*innen kümmern - in der Pandemie und darüber hinaus. Die entsprechenden Angebote zur Entlastung müssen ausgebaut und die Freistellungsregelungen so lange nötig wie verlängert werden“, so Burkert weiter.
Zum Equal Care Day fordert die EVG daher eine bessere Vereinbarkeit von Care-Arbeit und Beruf und eine faire Verteilung dieser Arbeit. Mitarbeiter*innen mit pflegebedürftigen Angehörigen müssen das Recht auf flexible Arbeitszeiten und -modelle sowie einen variablen Arbeitsort haben.
Seit 2016 gibt es den Equal Care Day, um auf die ungleiche Verteilung und mangelnde Wertschätzung von Care-Arbeit aufmerksam zu machen. Als symbolisches Datum für diesen Aktionstag wurde der nur alle vier Jahre wiederkehrende 29. Februar gewählt, da Care-Arbeit oft - wie der 29. Februar - unsichtbar bleibt. Da dieses Jahr jedoch kein Schaltjahr ist, finden alle Aktionen und Veranstaltungen am 1. März statt. Damit wird der März als „Gleichstellungsmonat“ mit seinen vielen Aktionstagen wie dem Frauentag am 08. März eingeleitet.
Weitere Informationen findet ihr unter: https://equalcareday.de/