Equal Pay Day: Endlich Fortschritte!
Der unbereinigte „Gender Pay Gap“ in Deutschland, also die Lohndifferenz zuungunsten von Frauen, ist zum ersten Mal seit Jahren gefallen. Er beträgt aktuell 16 % (2023 18 %). Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Berechnungen im Jahr 2006.
Die Bundesrepublik gehört aber trotzdem immer noch zu den Schlusslichtern in der EU. Der Equal Pay Day stellt diese Lücke heraus und findet dieses Jahr wieder am 07. März statt (auf Grundlage der Vorjahreswerte).
Der Rückgang des unbereinigten Gender Pay Gaps ist vor allem auf die stärkere Entwicklung der Bruttomonatsverdienste von Frauen (u.a. wegen Mindestlohnerhöhung & guten Tarifabschlüssen z. B. in den frauendominierten Bereichen Pflege- und Erziehung) zurückzuführen.
„Dass es so langsam voran geht, liegt auch am nahezu wirkungslosen deutschen Entgelttransparenzgesetz. Wir brauchen klare gesetzliche Vorgaben, Sanktionen und ein Verbandsklagerecht bei nachgewiesener Benachteiligung. Schon allein, weil wir bis 2026 die europäischen Vorgaben dazu umsetzen müssen”, so die Vorsitzende der EVG-Bundesfrauenleitung, Nadja Houy.
„Flächendeckende Tarifverträge und eine gute betriebliche Interessenvertretung braucht es auch dann weiterhin. Die positiven Auswirkungen davon auf die Lohnungleichheit spüren wir in unserem Organisationsgebiet”, erläutert die stellvertretende EVG-Vorsitzende Cosima Ingenschay den Wert von guter Gewerkschaftsarbeit bei dem Thema.
„Was man gerade so kurz nach den Wahlen nicht vergessen darf, ist, dass es eine Partei im Bundestag gibt die Lohnungleichheit einfach leugnet und von Gewerkschaftspropaganda spricht. Wer so redet, will hier gar nichts verbessern, ganz im Gegenteil”, kritisiert Houy.
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Die aktuellen Statistiken vom Statistischen Bundesamt zum Thema Gender Pay Gap findet ihr hier.